Wort in unsere Zeit

Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken! Ihr Sinn ist verfinstert. Sie sind dem Leben, das Gott schenkt, entfremdet durch die Unwissenheit, in der sie befangen sind, und durch die Verhärtung ihres Herzens.

Haltlos wie sie sind, geben sie sich der Ausschweifung hin, um voll Gier jede Art von Gemeinheit zu begehen.

Das aber entspricht nicht dem, was ihr von Christus gelernt habt….

Legt den alten Menschen ab, der in Verblendung und Begierde zugrunde geht, ändert euer früheres Leben und erneuert euren Geist und Sinn!

Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.

                                                                                                                              Epheserbrief 4,17 – 24

Der erste Zölibatär

Wer den Zölibat abschaffen will, stellt sich letztlich gegen Jesus selbst; denn Jesus war der erste Zölibatär.

Zur Zeit Jesu gehörte es sich, dass ein junger Mann spätestens mit 20 Jahren verheiratet war, entsprechend dem Gebot Gottes: „Seid fruchtbar und mehret euch!“. Jesus war aber mit 32 Jahren noch nicht verheiratet und wurde deshalb angegriffen. Sinngemäß erwiderte er: Manche Menschen sind von Geburt an zeugungsunfähig, andere werden von ihren Mitmenschen dazu gemacht. Es gibt aber auch solche, die um des Himmelreichs willen auf Ehe und Familie verzichten. „Wer es fassen kann, der fasse es“ (Mt 19,12). Zu diesem Verzicht führte Jesus auch seine Apostel, die um seinetwillen Ehe und Familie verlassen haben (Mt 19,29).

Gottloses Volk läuft ins Verderben

Ein gottloses Volk läuft in sein Verderben. Es betet falsche Götter an und sieht Gefahren, wo nichts zu fürchten ist (z.B. CO2-Lüge), wird aber blind für echte Bedrohungen (z.B. Gefahr der Islamisierung). Es trifft falsche Entscheidungen, lässt sich verführen und ist in Gefahr, zugrunde zu gehen.

Dem wahren Gott davonlaufen heißt, sich öffnen für die Mächte der Finsternis.

Die Evolutionstheorie

„Die EVOLUTIONSTHEORIE ist UNBEWIESEN und UNBEWEISBAR. Wir GLAUBEN aber daran, weil die einzige Alternative dazu der Schöpfungsakt eines Gottes ist, und das ist undenkbar.“
Sir Dr. Arthur B. Keith (schottischer Anatom und Anthropologe in „The Antiquity of Man“ – London 1925)

Die Einnahmen aus der Kirchensteuer

steigen von Jahr zu Jahr und täuschen einen religiöses Leben vor, das es in Wirklichkeit nicht gibt. Wenn die deutsche Kirche – so wie im Ausland – vom Klingelbeutel leben müsste, hätten wegen der zurückgehenden Einnahmen die Alarmglocken schon vor vielen Jahrzehnten geläutet. So aber sind unsere Kirchenoberen nur über die Zahl der Austritte besorgt und wegen den damit sinkenden Kirchensteuereinnahmen, aber nicht wegen den schrumpfenden Gottesdienstgemeinden.

Übrigens: Mit Kirchensteuermitteln wird leider manches gefördert, was der Kirche nichts nützt, ihr im Gegenteil nicht selten schadet. Wo aber in der Kirche neues Leben aufbricht, wo wirklich eine Neuevangelisation in Gang kommt, da stehen Laieninitiativen dahinter, die ausschließlich durch ihre Spenden diese Arbeit ermöglichen.

Die Weitergabe unseres Glaubens

an die kommenden Generationen ist die Überlebensfrage des Christentums“. (Prof. Werner Münch, Ministerpräsident a.D.).
Aber wir geben uns in Deutschland keine Mühe, die junge Generation in den Glauben und in eine lebendige Gemeinde einzuführen. Der sog, „Religionsunterricht“ hat nur noch die Aufgabe, über den Glauben zu „informieren“. Aber auch das tut er nicht mehr, weil hier mehr über den Islam und die anderen Religionen informiert wird, als über das Christentum.

Die Taufe darf nach dem Kirchenrecht nur dann gespendet werden, wenn die religiöse Erziehung des Kindes gesichert ist. Das ist aber bei der überwiegenden Zahl der getauften Kinder heute keineswegs der Fall. Es gibt für sie keine katechetische Einführung in den Glauben mehr, so wie es ja auch keinen Katechismus mehr gibt. Was wir deshalb bräuchten wäre eine Art Sonntagsschule, wo gläubige Christen die Kinder außerhalb der Schule auf freiwilliger Basis die Kinder unterrichten – gläubige Christen, die nicht durch eine vertrakte und verkopfte aufklärerische Theologie verdorben sind. In den geistlichen Bewegungen wären dafür geeignete Personen zu finden.

Interessanterweise gelingt es den Freikirchen in Deutschland, auf diese Weise Kinder und Jugendliche in die Gemeinde zu führen – sollte das den Katholiken nicht auch gelingen? Wie gesagt: Es ist eine Überlebensfrage des christlichen Glaubens.

Warum gibt es so wenig Priester?

Weil wir sie „verhütet“ haben. Priester und Ordensleute kamen nachweislich immer aus großen kinderreichen Familien, die ihre Kinder im Glauben erzogen haben. Diese Familien sind recht selten geworden, und deswegen fehlen uns heute auch die Priester. Viele Ordenshäuser müssen schließen, weil es seit Jahren keinen Nachwuchs mehr gibt. Und in Zukunft werden auch viele Gotteshäuser verkauft oder abgerissen werden, weil Zahl der Gottesdienstbesucher immer stärker zurückgeht.

Keine Neuevangelisierung ohne den Heiligen Geist

Wie konnten die Apostel und die ersten Christen ihre heidnische Umwelt so schnell für Christus gewinnen? Nur in der Kraft des Heiligen Geistes! Und das gilt auch für heute. Ohne eine im Heiligen Geist erneuerte Kirche gibt es in Deutschland keine Bekehrung unserer glaubenslos gewordenen Umwelt. Um dies zu ermöglichen hat Gott vor 50 Jahren weltweit die Charismatische Erneuerung ins Leben gerufen. Aber gerade in Deutschland wehrt man sich mit aller Kraft dagegen. Hier will man genau von dem nichts wissen, was Rettung bringen könnte und nimmt lieber in Kauf, dass die Kirchen immer leerer und am Schluss abgerissen werden. Gottes Ruf trifft auf taube Ohren. So wiederholt sich die Situation von damals, als Jesus in Jerusalem einzog und über die Stadt weinte und sagte: „Wenn doch auch du an diesem deinem Tag erkannt hättest, was dir zum Heile dient. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen. Denn es werden Tage kommen, da werden deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen. Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt“. (Lk 15,41 ff)

Weiterentwicklung oder eine neue Lehre?

2000 Jahre hat die Kirche gelehrt, dass die Ehe unauflöslich ist und dass jede geschlechtliche Vereinigung ausserhalb der sakramentalen Ehe schwer sündhaft sei und deshalb vom Empfang der Heiligen Kommunion ausschließe. Jetzt wird von manchen (wohl auch vom Papst) die Ansicht vertreten, dass in manchen Fällen eine aussereheliche Vereinigung doch zulässig sei, dass dies aber KEINE NEUE LEHRE sei, sondern nur eine „WEITERENTWICKLUNG“ der bisherigen. Kann man es „Weiterentwicklung“ nennen, wen man das GEGENTEIL der bisherigen Lehre vertritt?

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„Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein“

Professor Spaemann sagte kürzlich: „Papst Franziskus liebt das Eindeutige nicht.“ Das würde aber bedeuten, dass der jetzige Papst das Zweideutige bevorzugt. Damit stünde er aber im Gegensatz zu Jesus, der sagt: „Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen“ (Mt 5,37)

Jesus hat nie zweideutig gesprochen und wer ihm nachfolgt, muss sich nach seinem Vorbild richten. Andernfalls folgt er ihm nicht nach.

Warum ist die katholische Sexualethik so streng?

Manch einer mag sich fragen: Warum gibt es in der katholischen Kirche eine so strenge Sexualethik? Kein Sex vor der Ehe, keine zweite Ehe nach einer Scheidung, keine Geburtenverhütung, keine Abtreibung? Ist das nicht alles völlig unzeitgemäß, überholt, veraltet?

Auch viele Katholiken stellen sich heute diese Frage und wünschen, dass die Kirche sich doch endlich „modernisieren“ und sich den heutigen Verhältnissen anpassen möge. Warum also vertritt die Kirche diese strenge Sexualmoral, diese Vorschriften, diese Grundsätze?

Antwort: Weil die Kirche weiß, dass alle Getauften zur HEILIGKEIT berufen sind. Im 5. Kapitel der Kirchenkonstitution „Lumen gentium“ weist das II.Vatikanische Konzil“ mit Nachdruck auf diese Berufung aller Gläubigen hin. Und auch das Neue Testament enthält nicht weniger als 10 Stellen, die diese Berufung zur Heiligkeit betonen. So heißt es etwa im 1. Petrusbrief 1,15 f „Wie er, der euch berufen hat, heilig ist, so soll auch euer ganzes Leben heilig werden. Denn es heißt in der Schrift: ‚Seid heilig, denn ich bin heilig’“. Wir können also nicht in Gemeinschaft mit Gott haben, wenn wir in Sünde – vor allem in schwerer Sünde ! – leben“. Das gilt gerade auch im Hinblick auf das ewige Leben. So heißt es im Epheserbrief 4,24 „Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit.“ Und der Römerbrief ergänzt im 6 Kapitel Vers 14 „Die Sünde soll nicht über euch herrschen; denn ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade“. Hier ist von jener Gnade die Rede, die uns in der Taufe verliehen worden ist, als unser alter, sündiger Mensch mit Christus am Kreuz starb, damit wir mit dem Auferstandenen auch selbst zu einem neuen Leben auferstehen und fortan „als neue Menschen leben“ (6,4).

Auf einen anderen wichtigen Umstand weist uns Paulus im 1. Brief an die Thessalonicher hin. Er schreibt: „Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr euch der UNZUCHT enthaltet….Gott hat uns ja nicht zur Lasterhaftigkeit, sondern zur Heiligkeit berufen.“ Mit „Unzucht“ hat die Kirche von allem Anfang an jegliche sexuelle Betätigung außerhalb der Ehe bezeichnet und wiederholt betont, dass gerade diese Sünde besonders schwer wiegt.

Von daher wird es auch verständlich, warum der Böse die Menschen heute möglichst schon im Kleinkindalter zur Sexualität verführen will. Denn dann kann er sie später um so leichter für immer in sein finsteres Reich entführen. Es geht in dieser Frage also um nichts weniger als um das ewige Heil des Menschen.

Zusammenfassend kann man also sagen: Die Moralethik der katholischen Kirche ist deshalb so streng, weil sie den Menschen helfen will, am Ende ihres Lebens in die ewige Seligkeit einzugehen. Wer heute eine andere Sexualethik verkündet, wird mit Sicherheit nicht vom Heiligen Geist geleitet, sondern vom Geist der „Gegenseite“.

Amoris laetitia – wie geht es in Deutschland weiter?

Wenn ein „Wiederverheirateter“ in Zukunft zu einem Priester geht und ihn bittet, zur Kommunion zugelassen zu werden, dann wird er in aller Regel die Erlaubnis dazu erhalten; denn welcher Priester möchte wohl als „unbarmherzig“ und „rückständig“ gelten. Wenn der „Wiederverheiratete“ aber ausnahmsweise ein „Nein“ bekommen sollte, wird er zu einem anderen Priester gehen, und der wird ihm dann die gewünschte Erlaubnis geben.

Allerdings wird von dieser Möglichkeit wahrscheinlich nur wenig Gebrauch gemacht werden, weil sich der Wunsch nach Kommunionempfang unter den „Wiederverheirateten“ in Grenzen halten dürfte, und diejenigen, die das wollen, auch schon bisher kommuniziert haben. Wer aber bis jetzt aus Gehorsam gegen die Kirche auf die Kommunion verzichtet hat, wird ihr möglicherweise auch weiterhin fern bleiben, weil er sich für unwürdig hält. Und diese Leute sind m.E. die wahrhaft vom Herrn Gesegneten.

„Herr, öffne uns die Augen!“

Es ist ein großes Unglück für uns Christen des 21. Jahrhunderts, dass wir nicht mehr wissen, dass Satan real existiert und dass er unaufhörlich an der Arbeit ist, um alle Geschöpfe Gottes zu vernichten. Wir sehen nicht nicht mehr…

….wie er die Kirche im deutschsprachigen Raum vor unseren Augen zerstört und wie sehr ihm dies schon gelungen ist;

…. wie er Mann und Frau gegeneinander aufhetzt, indem er jedem sagt:„lass dir nichts gefallen, setz dich durch, du bist im Recht“;

….wie er nach der gleichen Methode Völker und Nationen gegeneinander aufbringt, bis sie sich in unzähligen Kriegen einander umbringen;

…wie er die Medien benützt, um Irrtümer, falsche Ideen und gefährliche Ideologien im Volk zu verbreiten;

….wie er Jung und Alt zur außerehelichen Sexualität verführt, was die Kirche immer als schwer sündhafte Unzucht bezeichnet hat;

…wie er die gottgeschaffene Geschlechtlichkeit zu einem Lustobjekt herabwürdigt und die „versehentlich“ gezeugten Kinder durch Abtreibung ermorden lässt.

Und warum sind wir dafür blind geworden? Weil wir auf den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit und der Unterscheidung der Geistes vergessen haben. Wer vom Geist Christi erfüllt ist, sieht klar, wie zerstörerisch der Diabolos, der „Durcheinanderwürfler“ am Werk ist. Darum können wir immer nur rufen: „Komm, Heiliger Geist und erfülle uns alle, unseren Papst, unsere Kardinäle, unsere Bischöfe und Priester sowie alle Gläubige mit Deiner Kraft damit wir klar sehen und unsere Augen uns aufgetan werden!“

Von der Synode über die Familie erwarte ich mir….

….dass sie gemäß Vatikanum II betont , dass alle Gläubigen zur Heiligkeit berufen sind und deshalb Sünde, besonders schwere Sünden vermeiden müssen. Diese tötet ja das durch die Taufe eingegossene übernatürliche Leben der Seele und führt, falls keine Umkehr geschieht, zum ewigen Verderben. Das ist auch für die Neuevangelisierung von größter Bedeutung, denn nur das Ziel der Heiligkeit kann den heutigen Menschen veranlassen, sich aus der Finsternis der Sünde zu Gott zu bekehren.

….dass sie klar herausstellt: Das Ideal der Kirche ist die kinderfreudige, vom Heiligen Geist erfüllte Familie, die durch die Gnade des Ehesakraments, durch die Mitfeier der Heiligen Messe und durch gemeinsames persönliches Gebet allen Versuchungen des bösen Feindes widerstehen kann;

…..dass sie betont, dass Ehen auf die Dauer nur halten, wenn die Eheleute bewusst aus dem Glauben an Gott leben, der selbst die Liebe und die Quelle aller Liebe ist. Er allein gibt den Eheleuten ja immer wieder die Kraft, einander zu verzeihen und das Eheband zu erneuern. Darum ist Gottvergessenheit die Hauptursache der vielen heutigen Scheidungen;

…..dass sie wieder in Erinnerung ruft, dass Unzucht schwere Sünde ist und deshalb das Ideal vorehelicher Keuschheit klar herausstellt;

….dass sie keinen Zweifel daran lässt, dass die Kirche – vom Heiligen Geist geleitet – von allem Anfang an Ehebruch als schwer sündhaft angesehen und dass sie auch immer an den Worten Jesu festgehalten hat, dass Scheidung und Zweitehe einem Jünger Jesu nicht erlaubt ist;

….dass sie die gottwidrige Ideologie des Genderismus eindeutig zurückweist und alles veranlasst, um die Schulkinder vor einer Frühsexualisierung und Verunsicherung der geschlechtlichen Identität zu bewahren; und dass sie mit dem Heiligen Paulus ( 1. Tim 2,5) daran erinnert, dass Gott die Frau zur geistigen und leiblichen Mutterschaft berufen hat;

….dass sie als einer der wichtigsten Aufgaben darauf dringt, dass unserer heranwachsenden Jugend außerschulisch über Jahre hinweg eine intensiven katechetische Unterweisung angeboten wird, damit die jungen Menschen am Ende in freier Entscheidung und in voller Bewusstheit ein volles Ja zum katholische Glauben sprechen; und dass sie daran erinnert, dass in den geistlichen Bewegungen viele bereit stehen, eine solche Aufgabe zu übernehmen;

….dass das Verbrechen der Abtreibung klar als solches benannt und dazu aufgerufen wird, alln jene zu unterstützen, die den Massenmord an Ungeborenen einzudämmen suchen.

….dass das Thema „Homosexualität“ auf einer der Festigung der Familie gewidmeten Synode, keinen Platz hat und dass jede Verneigung vor dem durch dunkle Mächte gesteuerten „Homosexalismus“ unterbleiben muss;

….dass die Synode nicht die Kritik der durch den Zeitgeist beeinflussten Medien zu fürchten hat, sondern deren Beifall; denn der würde klar zeigen, dass sie eindeutig auf dem falschen Wege ist.

Was ist das Idealbild der heutigen Kirche?

Manchmal frage ich mich: Welches Idealbild schwebt denen vor, die heute für die katholische Kirche Deutschlands verantwortlich sind? Ist es eine Kirche, die an die „Gläubigen“ keinerlei Forderungen mehr stellt, die außer der Kirchensteuer nichts mehr von ihnen verlangt, die keinerlei moralische Forderungen mehr kennt, die keinen Verzicht und keine Einschränkungen einfordert, die aber trotzdem den Gläubigen das Gefühl gibt, Christen und volle Mitglieder einer Kirche zu sein? Geht es darum, mit Hilfe dieser „Gläubigen“ und der von ihnen gezahlten Kirchensteuer den ausgedehnte kirchlichen Apparat mit all seinen Verbänden, Organisationen und Arbeitsstellen weiterhin aufrecht zu erhalten? Ist das die Form von Kirche, die den Verantwortlichen vorschwebt?

Ich hingegen frage mich: Besteht die Aufgabe der Kirche nicht vielmehr darin, die Menschen zur Heiligkeit zu führen? Muss sie deshalb nicht Sünde weiterhin Sünde nennen und die Menschen auffordern, mit Hilfe der Gnade die Fesseln des Bösen zu überwinden? Muss sie die Menschen nicht dazu anhalten, Gottes Willen zu tun, um ihm in Heiligkeit und Gerechtigkeit zu dienen?. Eine Kirche, die das nicht mehr anstrebt, hat m.E. den ihr von Jesus übertragenen Auftrag verraten und wird zwangsläufig zugrunde gehen.

Die hauptsächlichsten Fehlentwicklungen in der deutschsprachigen Kirche

1. Seit 50 Jahren verzichtet die Kirche darauf, die heranwachsende Generation in den Glauben der Kirche einzuführen.

2. Mit wenigen Ausnahme wird an den theologischen Hochschulen eine glaubenszerstörende Theologie gelehrt, für die es keine Wunder, keine Auferstehung und keine jungfräuliche Empfängnis gibt.

3. Zum Schaden der Kirche machen die Oberhirten gegenüber ungehorsamen Klerikern von ihrer gottgegebenen Autorität keinen Gebrauch.

4. Eine Großteil der Gläubigen lebt in schwerer Sünde, ohne darauf aufmerksam gemacht zu werden.

5. Die Ehrfurchtslosigkeit gegenüber der Heiligen Eucharistie – und damit auch gegenüber Gott – breitet sich seit Jahren ungehindert aus.

6. Weil wir eine geistferne Kirche geworden sind, kommt die so dringende „Neuevangelisierung“ nicht in Gang, denn nur durch das Feuer des Heiligen Geistes können andere entzündet werden.

Da blutet einem das Herz

In der FAZ vom 24. August heißt es: „2009 veröffentlichte das Bistum Hildesheim eine Liste, die 377 Gotteshäuser katalogisierte. 47 Kirchen sollen bis 2020 definitiv geschlossen werden, die Zukunft von 149 weiteren ist ungewiss. Mehr als 30 Kirchen mussten ihre Pforten bereits schließen.“

Das Krebsübel des Ungehorsams breitet sich aus

Als vor einem Jahr 300 Priester in Österreich der Kirche den Gehorsam aufkündigten, wartete ich vergeblich auf eine eindeutige Reaktion der Bischöfe. Als sie nicht kam, hatte ich die Befürchtung, dass diese Bewegung bald auf andere Länder übergreifen würde. Das ist bekanntlich inzwischen auch geschehen, so z.B. in Deutschland und in der Schweiz. Und diese Entwicklung wird bedauerlicherweise noch weiter gehen, wenn kein klares Eingreifen kommt. Deswegen frage ich mich:Bleiben unsere Bischöfe so stumm, weil viele von ihnen insgeheim mit dieser Entwicklung sympathisieren und
auf diese Weise die Kirche verändern wollen?
Wenn dem so wäre, so müsste Rom jetzt die Initiative ergreifen, bevor dieses Übel noch größer wird. Ich jedenfalls bete schon heute jeden Tag, dass uns der Herr vor einem Papst der „Gegenseite“ bewahren möchte.

Viele wollen heute in der Kirche mitreden

Jahrelang haben wir in Deutschland darauf verzichtet, die heranwachsende Generation zu evangelisieren. Viele kennen heute nicht einmal mehr die fundamentalsten Grundbegriffe unseres Glaubens. Das Ergebnis: die junge Generation bleibt dem Gottesdienst fern. Aber viele von ihnen glauben sich heute dazu berufen, der Kirche zu sagen, was sie zu tun und zu lassen hat. Wenn wir auf diese Stimmen hören, lassen wir uns von Unwissenden in den Unglauben führen, anstatt ihnen den wahren Glauben zu verkünden.