Neurowissenschaftler wirft nach Nahtod-Erlebnis seine Theorie um

Neurowissenschaftler wirft nach Nahtod–Erlebnis seine Theorien um
Der amerikanische Neurochirurg Eben Alexander hatte 2008 infolge einer bakteriellen Infektion eine
Hirnhautentzündung und war ins Koma gefallen. Bakterien waren „in meine Gehirn–Rückenmarks–
Flüssigkeit eingedrungen und fraßen mein Gehirn auf“. „Meine gesamte Kortex – also jener Gehirnteil,
der die Gedanken und Gefühle kontrolliert und der uns letztlich menschlich macht – war
abgeschaltet“, schrieb Ebner im „Newsweek Magazin“. Seine Überlebenschance war gering. „Ich lag für
sieben Tage in einem tiefen Koma, mein Körper reagierte nicht, meine höheren Gehirnfunktionen waren
völlig offline. Dann, am Morgen meines siebten Tages im Krankenhaus, als die Ärzte erwogen, ob sie
die Behandlung fortsetzen sollten, schlug ich plötzlich meine Augen auf.“

„Am Beginn meines Abenteuers war ich an einem Wolkenort“, die Wolken „waren groß, aufgebläht, rosa–
weiß und hoben sich stark gegen den tief blauschwarzen Himmel ab“, berichtete der Wissenschaftler
weiter in der „Newsweek“. „Höher als die Wolken – unmessbar höher – flogen Scharen transparenter
schimmernder Wesen wie in Lichtbögen am Himmel und hinterließen lange, stromartige Linien. Vögel?
Engel?“ Diese Worte seien ihm jedoch erst später gekommen, als er seine Erinnerungen aufschrieb.
„Doch keines dieser Worte werde diesen Wesen selbst gerecht, welche schlicht völlig anders waren als
alles, was ich auf diesem Planeten gekannt habe. Sie waren fortgeschrittener. Höhere Formen. Ein
gewaltiger, dröhnender Klang, wie ein glorreicher Gesang, kam von oben herab herunter, und ich
fragte mich, ob die geflügelten Wesen diesen produzierten. Als ich später wieder darüber nachdachte,
kam es mir so vor, dass die Freude dieser Geschöpfe, die in der Höhe dahinsegelten, solchermaßen
war, dass sie dieses Geräusch machen mussten – wie wenn sie schlicht nicht fähig gewesen wären, die
Freude aufzubewahren, wenn sie nicht auf diese Art herausgekommen wäre. Der Klang war tastbar und
fast materiell, wie ein Regen, den man auf der Haut fühlt und der einen doch nicht nass macht.“ Auf
seiner Himmelsreise, so berichtet Alexander, habe er eine Frau getroffen, die zu ihm gesprochen
habe, „ohne Worte zu gebrauchen. Die Botschaft ging durch mich hindurch wie der Wind und ich
verstand sofort, dass sie wahr war“. Drei Sätze seien ihm gegeben worden: „Du bist für immer
zutiefst geliebt und geschätzt“, „du brauchst nichts zu fürchten“, „es gibt nichts, was du falsch
machen kannst“. „Es war, wie wenn ich die Regeln für ein Spiel bekommen hätte, welches ich mein
Leben lang gespielt hatte ohne es voll verstanden zu haben.“ Dann, nach einer Erfahrung, die er auf
Gott bezogen habe, sei er „zurück“ gesandt worden.

Er habe vor dieser Erfahrung wie die anderen Neurowissenschaftler die Theorie vertreten, dass das
Gehirn und hier speziell die Kortex das Bewusstsein hervorbringe. Doch sei diese Theorie durch seine
Erlebnisse „zerstört“ worden und er werde den Rest seines Lebens damit verbringen, die wahre Natur
des Bewusstseins zu erforschen.

Allerdings wisse er nun schon um die Reaktionen „höflichen Unglaubens“, vor allem bei seinen
Medizinerfreunden, wenn er von den enormen Erlebnisse der Woche erzähle, in der sein Gehirn
ausgeschaltet war. Einer der wenigen Plätze, wo er keine Schwierigkeiten habe, sei ein Ort, an dem
er vorher selten gewesen sei: Die Kirche. Die Farben der Kirchenfenster, so der
Neurowissenschaftler, erinnerten ihn nun an die Schönheit der überirdischen Welt. Und, noch
wichtiger, ein Gemälde, wie Jesus mit seinen Jüngern das Brot bricht, habe die Botschaft
wachgerufen, welche seiner Reise zugrunde liege: „Dass wir geliebt und bedingungslos akzeptiert sind
von einem Gott, der noch größer und unergründlich herrlicher ist“, als er als Kind in der
Sonntagsschule gelernt habe.

Bericht aus dem Jenseits

Ausschnitt aus der Schrift „Vom Blitz getroffen“ von Dr. Gloria Polo

Im folgenden handelt sich um eine Tatsache, einen Vorfall, der gut dokumentiert ist und
im Jahre 1995 passierte. Frau Dr. Gloria Polo ist eine Frau aus Kolumbien, Zahnärztin, die bei einem Unfall „gestorben“ ist, d. h. sie war so schwer verletzt, dass sie einige Tage im „Koma“ lag und nur noch durch die medizinischen Geräte des Spitals am Leben erhalten wurde. Hätte man diese Geräte abgeschaltet, wäre sie sofort gestorben. Die behandelnden Ärzte wollten die Geräte auch schon abschalten. Nur Ihre Schwester, die auch Ärztin ist, hat darauf bestanden, die Maschinen noch weiter arbeiten zu lassen. Frau Dr. Polo ist während ihres Komas auf der anderen Seite der Wirklichkeit gestanden, im Jenseits, und sie durfte wieder zurückkehren, um Zeugnis abzulegen für alle, die nicht glauben können.

Frau Dr. Polo berichtet:
“Als ich mich in dieser fürchterlichen Situation befand, was für ein entsetzlicher Schreck! Denn auf einmal sah ich, dass es wirklich Dämonen gab; und sie kamen jetzt, um mich zu holen. Ich sah diese Teufel mit all ihrer Schrecklichkeit vor mir, Und keine der Darstellungen, die ich auf Erden bisher gesehen habe, können auch nur im Kleinsten darlegen, wie schrecklich diese Teufel in Wirklichkeit aussehen. Und so sehe ich, wie auf einmal aus den Wänden des Operationssaales viele dunkles Gestalten herauskommen. Es scheinen ganz normale und gewöhnliche Menschen zu sein, aber sie haben alle diesen schrecklichen, grauenhaften Blick. Der Hass schaut ihnen direkt aus den Augen heraus. Und auf einmal begreife ich, dass ich ihnen etwas schulde. Sie kamen, um mich zu kassieren, weil ich ihre Angebote zur Sünde angenommen hatte, und nun musste ich den Preis dafür bezahlen, und dieser Preis war ich selber. Denn meine Sünden hatten Konsequenzen. Die Sünden gehören Satan. Sie sind kein Gratisangebot von ihm, sie müssen bezahlt werden.
Der Preis sind wir selber. Wenn wir also sozusagen in seinem Laden einkaufen, werden wir die Ware bezahlen müssen. Das sollte uns bewusst werden. Wir müssen für jede Sünde bezahlen. Und wenn wir sehr treue Stammkunden in Satans Supermarkt sind und immer nur in seinem Laden einkaufen, wird er am Ende uns selber kassieren.

Und diese fürchterlichen, dunklen Gestalten umkreisen mich und es ist eindeutig, dass sie nur mit dem Ziel kommen, mich mitzunehmen. Sie haben wahrscheinlich keine Vorstellung, was das für ein Schrecken, was das für eine scheußliche Angst war, dass mir mein ganzer Intellekt, meine Hochgeistigkeit, meine Wissenschaftlichkeit, meine akademischen Titel und meine abgeschlossene Berufsausbildung in dieser Situation überhaupt nichts halfen. Sie waren vollkommen wertlos. Diese Sünden ziehen uns also in die Tiefe, nach unten, hin zum „VATER der LÜGE“. Wenn wir aber unsere bedauerlichen Versager und Sünden (die wir bezahlen müssen) im Bußsakrament zu GOTT bringen, dann bezahlt GOTT den Preis. ER hat ihn mit seinem eigenen Blut und Leben am Kreuz bezahlt. Und ER bezahlt jedes Mal, wenn wir sündigen, wieder. ER hat für uns die Höllenqualen erduldet, die wir uns eingehandelt haben und die uns dem Besitzer der Sünden (dem Satan) verpflichtet haben. Wir sind von JESUS CHRISTUS frei gekauft worden. Wir haben nun ein Anrecht auf SEIN Reich, auf SEIN Leben, denn ER hat uns zu „Kindern GOTTES“ gemacht.

Und da kamen sie nun, diese dunklen Gesellen, um ihr Eigentum – MICH – zu kassieren…
Ich sah sie jetzt aus der Wand hervortreten und in den OP hereinkommen. Es waren sehr viele Personen, die da plötzlich herumstanden. Nach außen sahen sie zunächst normal aus, aber der Blick eines jeden war voll eines teuflischen Hasses. Und sie waren so seelenlos, wie innen ausgebrannt. Meine Seele sträubte sich und erzitterte, und ich verstand sofort, dass sie Dämonen waren. Ich verstand, dass sie meinetwegen hier waren, weil ich ihnen etwas schuldete, denn die Sünde ist nicht gratis. Dies ist ja die größte Niedertracht und Lüge des
Teufels, dass er die Menschen glauben macht, dass es ihn gar nicht gibt. Das ist seine Strategie, danach kann er alles mit uns machen, was er will, dieser Lügner. Und nun sah ich mit Entsetzen: O ja, es gibt sie und sie begannen bereits mich zu umkreisen, sie wollten mich holen. Können Sie sich mein Entsetzen vorstellen? Meine Angst, diesen Terror?! Meine ganze Wissenschaft, Gescheitheit und gesellschaftliche Stellung nützten mir nun gar nichts. Ich begann mich am Boden zu wälzen, mich auf meinen Körper zu werfen, weil ich in meinen Körper flüchten wollte, aber mein Körper nahm mich nicht mehr auf; und dies war ein fürchterlicher Schreck. Ich fing an zu laufen und zu fliehen. Ich weiß nicht wie, aber ich durchbrach die Wand des Operationssaales. Ich wollte nichts als fort, aber als ich durch die Wand hindurch ging – zack – machte ich einen Sprung ins Nichts. Ich wurde ins Innere eines dieser Tunnels verfrachtet, die plötzlich da waren und nach unten führten. Am Anfang war noch etwas Licht da und es waren Lichter wie Bienenwaben. Und es wimmelte hier auch wie in einem Bienenstock, so viele Menschen waren hier. Erwachsene, Alte, Männer, Frauen und mit lautem Geschrei, borstig und mit wilder Mähne knirschten sie mit den Zähnen. Und ich wurde immer tiefer in die Erde hinabgezogen und bewegte mich unaufhörlich nach unten, obwohl ich mich immer bemühte, von da raus zu kommen. Das Licht wurde immer weniger, es wurde immer düsterer, und ich trieb in diesem Tunnel dahin bis es außerordentlich finster wurde. Wehrlos tauchte ich in diese Finsternis ein, für die es einfach keinen Vergleich gibt. Die finsterste Finsternis dieser Erde ist dagegen noch ein heller Mittag. Aber dort verursacht diese Finsternis fürchterliche Schmerzen, Horror und Scham, – und sie stinkt entsetzlich. Es ist eine lebendige Finsternis, nichts dort ist tot oder regungslos.

Nachdem ich hilflos und wehrlos durch diese Tunnels geschlittert bin, kam ich unerwartet zu einem ebenen Platz. Hier war ich nun total verzweifelt, aber besessen von einem eisernen Willen, von da wegzukommen. Es war derselbe Wille wie früher, um im Leben etwas zu erreichen, was mir jetzt und hier überhaupt nichts nützte – denn ich war jetzt hier und konnte mich nicht befreien. Und dann sah ich plötzlich, wie der Boden sich öffnete. Es sah aus wie ein großer Mund, wie ein entsetzlich großes Maul, ein Schlund. Der Boden lebte, er bebte!!!

Ich fühlte mich entsetzlich leer und unter mir dieser beängstigende, entsetzliche Abgrund, den ich einfach mit menschlichen Worten gar nicht beschreiben kann. Dieses Loch hatte etwas an sich, das mich unwiderstehlich nach unten saugte. Ich schrie wie eine Verrückte. Ich erschrak zu Tode, als ich merkte, dass ich diesen Absturz nicht verhindern konnte, sondern, dass ich unaufhaltsam nach unten gezogen wurde. Ich wusste, wenn ich da einmal hinunter gestürzt bin, dann komme ich nicht wieder zurück. Und ich werde ohne Ende immer tiefer und tiefer stürzen. Das war der Tod meiner Seele, der geistige Tod meiner Seele, ich würde unwiderruflich für immer verloren sein.

Nachdem Frau Dr. Polo noch viel Schreckliches erlebt hat, durfte sie noch einmal auf die Erde zurückkehren, um uns alle davor zu warnen, dass wir am Ende unseres Lebens nicht Ähnliches erleben müssen. Sie schreibt zum Schluß: Es gibt keinen schlimmeren Taubstummen, als den, der einfach nicht hören will. Und es existiert keine ärgere Blindheit, als die derjenigen Person, die einfach nicht sehen will. Und alles, was ich Ihnen nun heute hier erzählt habe, ist keine Drohung und keine Erpressung, denn unser HERRGOTT hat es nicht nötig, uns zu drohen oder uns zu erpressen. Das, was Sie gerade gelesen haben, ist Ihre zweite Chance, ist Ihre Gelegenheit, die wir alle, Sie und ich, nur der unermesslichen Güte Unseres GOTTES zu verdanken haben. Nützen Sie dieses Angebot. Vielleicht ist es Ihre letzte Gelegenheit dazu.

Den gesamten Text von Frau Dr. Polo können sie unter folgendem Link herunterladen:
http://www.apostolat.org/gloriapoloCOM/testimoniodt.html

Gibt es eine Hölle?

Die Frage, ob es eine Hölle gibt, wird immer wieder gestellt. Und in weiten Kreisen wird sie verneint – z.T. auch auf seiten katholischer Priester. Manche berufen sich darauf, daß Menschen, die klinisch tot waren und wieder zurückgeholt wurden, nichts von einer Hölle berichtet hätten. Inzwischen aber hat sich herausgestellt, daß es durchaus entsprechende Erlebnisse gibt. Warum sie so selten berichtet werden, darüber hat der amerikanische Arzt Dr. Maurice S. Rawlings eine interessante Beobachtung mitgeteilt. Bei ihm kam es in der Praxis bei einem Patienten zu einem plötzlichen Herzstillstand. Bei den Wiederbelebungsversuchen kam der Patient einige Male wieder zu sich und schrie mit verzerrtem Gesicht: „Ich bin in der Hölle. Bitte schicken Sie mich nicht wieder in die Hölle zurück.“ Da der Patient zwischendurch die Besinnung verlor und in panische Angst geriet, bat er den Arzt, für ihn zu beten, was dieser schließlich auch tat. Als Dr. Rawlings aber wenige Tage später den Patienten genauer über dessen Höllenerlebnisse befragen wollte, konnte der sich nicht mehr daran erinnern. Nur, daß für ihn gebetet wurde, das wußte er noch. Dr. Rawlings zog daraus den Schluß, daß derartige Erlebnisse so furchtbar seien, daß sie meist so schnell wie möglich verdrängt würden.

Trotz alledem sind inzwischen eine Reihe solcher Höllenerlebnisse bei klinisch Toten und Wiederbelebten bekannt geworden. Ein Autor, der über solche Erfahrungen berichtet hat, ist David Wheeler. Er sagt: „Einige der Zurückgekehrten waren voller Entsetzen. Manche waren der Überzeugung, daß sie einen Besuch in der Hölle gemacht hatten und zu ihrem Glück in dieses Leben zurückgebracht waren. Andere erinnerten sich nicht deutlich an die Zeit ihres >Totseins<, aber etwas beeindruckte negativ ihr Unterbewußtsein und blieb dort haften.“

Eine Anzahl Sterbender nahm Finsternis und Dämonen als Realitäten wahr; das gleiche gilt für aus dem Tod oder aus einem Koma Zurückgekehrte. So wird von Pfarrer Johann Christoph Blumhardt berichtet, daß eine Dame sich nach einem mißglückten Selbstmordversuch in Blumhardts Pfarrhaus in Möttlingen aufhielt. Da sie geisteskrank und depressiv war, unternahm sie einen neuen Selbstmordversuch; sie hing sich an ihrem Schal auf. Blumhardt stellte ihren Tod fest. Er betete und blies ihr seinen Atem ein. Ein Arzt stellte fest: „Für uns ist sie tot.“ Aber unter beinahe tierischem Gebrüll kam sie wieder zu Bewußtsein. Sie sagte:„Ich war gestorben, ich war in der Hölle, aber der Pfarrer, der gute Mann, hat mich wieder herausgerufen. In die Hölle will ich nicht mehr.“ Danach sah sie augenscheinlich Gestalten, die sie bedrohten und rief: „Weg mit euch. Ich will nicht mehr in die Hölle. Sie wollen mich in die Hölle bringen.« Danach schlief sie ein. Nach ihrem Erwachen war sie geistig normal; sie wußte aber noch von ihrer Erfahrung.

Das erste, was ein aus dem Tode auferweckte Mann aus Timor sagte, war: „Ich werde euch etwas erzählen. Erstens: Das Leben endet nicht mit dem Tod. Ich war zwei Tage tot; ich habe es erfahren. Zweitens: Hölle und Himmel sind Realitäten. Auch das habe ich erfahren. Das dritte, was ich sagen will, ist: Wenn du Jesus nicht in deinem Leben findest, wirst du niemals in den Himmel eingehen. Du wirst dann zur Hölle verurteilt werden.“

Der Kanadier Godkin berichtet, daß auch er zur Hölle geführt wurde. Er nannte es „einen Ort der Strafe für alle, die Jesus Christus verwerfen“. Er fühlte die Qual, die alle, die dorthin gehen, erfahren werden und berichtete über eine erdrückende Finsternis, die ein Gefühl der Einsamkeit vermittle sowie über eine trockene Hitze, bei der man sich wie in einem weißglühenden Ofen fühle.

Von dem bekannten deutschen Schauspieler und Filmstar Curd Jürgens wird berichtet, daß er die Hölle während einer Herzoperation in Houston erlebte. Er soll gemerkt haben, daß verzerrte Gesichter auf ihn niederschauten. Voller Entsetzen sah er Feuerflammen um sich herum. Ein Frau mit einem schrecklichen Blick in ihren Augen, zog ihn in eine Welt voller Wehklagen.

Auch Marietta Davis warf während der Tage, in denen sie sich im Koma befand, einen Blick in finstere Gebiete. Sie stellte fest, daß Menschen nach ihrem Tod zu einem Ort gezogen werden, der ihrer eigenen Art entspricht: Menschen, die das Gute liebten, sah sie zu einem Ort voller Herrlichkeit gezogen, und Menschen, die gottlos gelebt hatten, in finstere Gebiete transportiert werden. Später mußte Marietta diese Gebiete besuchen. In unterirdischen Gewölbe sah sie schreckliche Geistererscheinungen, die vom Feuer ihrer Leidenschaften umhüllt waren. Sie sah viele, die stolz mit Gewändern und Zierat prunkten, Menschen, die praßten, lästerten und fluchten. Aus Feuerflammen stiegen Dämpfe empor. Jeder Gegenstand wurde versengt, wenn er berührt wurde. Brunnen stießen geschmolzenes Blei empor.

Marietta traf eine Frau, die sie auf Erden gekannt hatte. Diese sagte: „Hier wohnen die, die den Heiland verleugnet haben. Nun bin ich eine Sklavin chaotischer und betrügerischer Elemente. Hier gilt Ungerechtigkeit als höchstes Gesetz. Hier sind die Ausbeuter, Menschen, die ihrem Glauben untreu wurden, Ehebrecher, Mörder und Selbstmörder. Wir haben uns unser Los selbst zuzuschreiben, weil wir Gottes Gebote übertreten haben.“ Marietta traf in dieser Finsternis noch mehr Geister, die sie von früher kannte. Marietta hörte eine Stimme, die sagte: „Gott hat ihnen seine Gnade angeboten und sie haben sie verworfen. Sünde führt zum Tod. Man bleibt in dem Zustand, den man auf Erden wählte. Wer nicht von Liebe beseelt ist, verfällt der Anziehungskraft des Bösen. Er ist nicht aus Gott geboren und vermißt seinen Schutz.“

Auch der Psychiater Dr. Ritchie berichtet in seinem Buch „Rückkehr an morgen“, daß er als junger Soldat klinisch tot war und einen Blick in jene finsteren Bereiche tun durfte. Er schreibt: „Die Ebene wimmelte, ja sie war gedrängt voll von Horden körperloser Wesen…. Und sie waren die enttäuschtesten, ärgerlichsten, rundum miserabelsten Wesen, die ich jemals gesehen hatte. – ‚Herr Jesus!‘ schrie ich. ‚Wo sind wir?‘ Zuerst dachte ich, wir schauen auf einen großen Kriegsschauplatz; überall waren die Menschen dazu verdammt, einen Kampf miteinander zu führen, sie krümmten sich, schlugen sich, kämpften wie wild… Keine Waffen irgendwelcher Art sah ich, als ich näher hinschaute, nur nakte Hände und Füße und Zähne. Und dann beobachtete ich, wie anscheinend niemand verwundet wurde. Es floß kein Blut, auf dem Boden lagen keine Körper… Obwohl sie buchstäblich übereinander zu liegen schienen, war es doch so, als ob jedermann in die Luft schlug….. Sie konnten nicht töten, obwohl sie den eindeutigen Wunsch dazu hatten, ihre Opfer waren bereits tot. Und so stürmten sie aufeinander zu im Wahnsinn machtloser Raserei.

Wenn ich bereits vorher angenommen hatte, daß ich die Hölle erlebte, dann war ich jetzt dessen sicher….. Noch scheußlicher als diese Bisse und Tritte, die sie einander verpaßten, waren die sexuellen Mißhandlungen, die viele von ihnen in fieberhafter Pantomime zur Schau trugen. Perversionen, von denen ich niemals geträumt hatte, wurden vergeblich um uns herum versucht…. Was jemand dachte, ob flüchtig oder unwillig, war sofort um ihn herum für alle sichtbar, vollständiger als Worte es hätten ausdrücken können.“ Soweit Dr. Ritchie.

Mir selbst ist mehrfach berichtet worden, daß Sterbende von „schwarzen Kerls“ sprachen, von denen sie bedrängt würden. Eine Sterbende rief mehrfach: „Macht die Türen zu! Laßt sie nicht rein, die schwarzen Kerl, die zu mir wollen.“ Eine Frau erzählte mir, daß ihre sterbende Mutter sehr unruhig war und immer von „schwarzen Kerlen“ sprach. Schließlich habe sie ihre ganze Familie zusammengerufen und sie hätten bei der Sterbenden gebetet. Diese sei allmählich ruhiger geworden und habe gesagt: „Gott sei Dank, jetzt ist er weg, der Schwarze.“ Als sie weiter gebetet hätten, habe die Mutter schließlich gesagt. „Und jetzt ist der Weiße da“. Bald darauf sei sie gestorben.

Vor einigen Jahren erzählte mir im ICE nach Frankfurt ein jüngerer Mann von seinem Schlaganfall. Er sagte wörtlich: „Ich sehe, daß Sie Priester sind. Deshalb wage ich Ihnen zu sagen, was damals passierte: Da kam doch der Böse zu mir. Er setzte sich auf mein Bett und wollte mich holen. Ich habe drei Tage gegen ihn gekämpft und gesagt: ‚Ich gehöre zu Jesus. Ich gehe nicht mit dir‘. Schließlich ist er endlich gegangen. Ich habe dann immerfort gebetet. Wenn ich heute wieder sprechen und mich bewegen kann, dann verdanke ich es nur Jesus“.

Vor kurzem ist in Deutschland ein umfangreicher Bericht von einer Frau Dr. Gloria Polo, Kolumbien, bekannt geworden, die im Jenseits ganz furchtbare Dinge erlebt hat. U.a. schildert sie die furchbare Finsternis die sie erlebte und die schlimmen Erlebnisse mit den Dämonen. Ihr Bericht kann unter http://www.apostolat.org/gloriapoloCOM/testimoniodt.html aufgerufen werden.

All diese Berichte sprechen dafür, daß die Hölle eine Realität ist. Und auch Jesus hat nie einen Zweifel daran gelassen daß sie existiert. Alle Evangelien sprechen davon. Die Meinung, daß sie nicht existiert, ist m.E. eine reine Erfindung einiger Theologen, für die sie keinerlei Beweis vorlegen können. Und man könnte auch sagen: Diese heute so verbreitete Behauptung ist eine Lüge Satans, damit er um so mehr Seelen in seine Gewalt bringen kann. Deshalb frage ich mich: Wer übernimmt eigentlich die Verantwortung für das ewige Unheil, in das so viele Menschen durch das Schweigen der Verantwortlichen geraten: Unsere Bischofskonferenz, die fast nur noch zu politischen Themen das Wort ergreift? Unsere Priester, die über dieses Thema nicht mehr sprechen? Oder die Theologieprofessoren, die diese Irrlehre verbreiten helfen?

Bericht: „90 Minuten im Himmel“

Leseprobe aus dem Buch „90 Minuten im Himmel“ von Don Pieper, Gerth–Medien, Asslar

Als ich starb, ging ich nicht durch einen langen dunklen Tunnel hindurch. Ich hatte nicht das Gefühl, irgendwie langsam hinüberzugleiten und später wieder zurückzukommen. Ich erlebte auch nicht, wie mein Leib sich auf ein Licht zu bewegte. Ebenso wenig hörte ich Stimmen, die mich riefen, oder etwas dergleichen. Quasi parallel zu meiner letzten Erinnerung daran, dass ich im Regen über diese Brücke fuhr, wurde ich plötzlich von einem strahlenden Licht eingehüllt, das sich mit irdischen Begriffen nicht beschreiben lässt. Das war alles. Im nächsten Augenblick befand ich mich im Himmel.

Als ich mich umschaute, durchströmte mich eine tiefe Freude. In diesem Augenblick entdeckte ich eine große Schar von Menschen. Sie standen vor einem strahlenden und reich verzierten Tor. Ich habe überhaupt keine Vorstellung, wie weit ich von ihnen entfernt war; Entfernungen spielten hier keine Rolle. Während die Schar mir entgegeneilte, sah ich zwar nicht Jesus, aber ich erkannte viele bekannte Gesichter. Während die Gruppe mir näher kam, erkannte ich, dass es sich dabei um Menschen handelte, die bereits vor mir gestorben waren. Ihre Anwesenheit erschien mir vollkommen natürlich.

Sie kamen auf mich zugelaufen. Jeder von ihnen lächelte, juchzte und lobte Gott. Obwohl es niemand sagte, wusste ich doch intuitiv, dass sie das Empfangskomitee des Himmels für mich waren. Es war gerade so, als ob sie alle vor dem Tor des Himmels auf mich gewartet hätten. Die erste Person, die ich erkannte, war Joe Kulbeth, mein Großvater. Er sah genauso aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte, mit seinem dichten weißen Haarschopf und seiner großen „Bananennase“ – so hatte ich seine Nase zu seinen Lebzeiten immer genannt. Er kam auf mich zu und blieb für einen Augenblick vor mir stehen. Er lächelte über das ganze Gesicht. Möglicherweise rief ich seinen Namen, aber ich bin mir nicht sicher. „Donnie!“ (So hatte mein Großvater mich immer genannt.) Seine Augen strahlten, und kurz bevor er mich erreichte, streckte er mir die Arme entgegen. Er umarmte mich und drückte mich fest an sich. Hier war er wieder der rüstige und kräftige Großvater, den ich als Kind immer gekannt hatte.

Ich kann gar nicht mehr sagen, wer als Nächstes kam, nachdem ich meinen Großvater begrüßt hatte. Die Schar umringte mich. Einige umarmten mich, einige wenige küssten mich auf die Wange. Wieder andere schüttelten mir die Hand. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich mich jemals so geliebt gefühlt hätte wie in jenem Moment.

Einer der Leute, die gekommen waren, um mich zu begrüßen, war Mike Wood, ein Freund aus meiner Kindheit. Nun sah ich Mike im Himmel wieder. Als er mir den Arm um die Schulter legte, verschwand aller Schmerz und alle Trauer über seinen Tod. Nie hatte ich Mike so sehr strahlen sehen. Ich kann mir noch immer nicht ganz erklären, wie, aber die Freude, die an diesem Ort herrschte, löschte alle Fragen aus. Alles war ganz und gar unbeschwert und vollkommen.

Immer mehr Menschen kamen auf mich zu, streckten mir die Hand entgegen und riefen meinen Namen. Ich war einfach überwältigt, wie viele Menschen gekommen waren, um mich im Himmel willkommen zu heißen. Es waren so viele, und ich hätte nie geglaubt, dass irgendjemand derart glücklich sein konnte, wie sie es ganz offensichtlich waren. In ihren Gesichtern spiegelte sich eine entspannte Freude, wie ich sie auf der Erde nie gesehen hatte. Sie alle waren von einer strahlenden Lebendigkeit erfüllt.

Ich versuche irgendwie mit irdischen Begriffen die unbeschreibliche Freude, die Erregung, die Wärme und das uneingeschränkte Glücksgefühl zu beschreiben, das an jenem Ort herrschte, aber ich merke, wie unzureichend meine Worte sind. Von allen Seiten wurde ich beständig umarmt, berührt und angesprochen. Alle lachten und lobten Gott. Dies schien eine ganze Weile anzudauern, doch es wurde mir auch nicht nur für einen Moment zu viel.

Alles, was dort auf mich eindrang, war ein einziges Festmahl für die Sinne. Niemals war ich je so liebevoll umarmt worden oder hatte eine solch unbändige Schönheit gesehen. Das Licht und die Gestalt der Dinge dort sind für unsere irdischen Maßstäbe kaum zu fassen. Ich war von einem warmen, strahlenden Licht eingehüllt. Und als ich mich umschaute, konnte ich die betörenden Farben kaum fassen, die ich dort sah. Die Farbtöne und die Leuchtkraft der Farben übertrafen alles, was ich bis dahin jemals gesehen hatte.

Die erhöhte Wahrnehmungsfähigkeit meiner Sinne bewirkte, dass ich das Gefühl hatte, noch nie zuvor etwas gesehen zu haben, das so real war. Ich erinnere mich nicht, dort irgendetwas gegessen oder getrunken zu haben, aber ich bin mir sicher, dass es unvergleichlich viel intensiver geschmeckt hätte als alles, was ich auf der Erde je zu mir genommen habe. Am treffendsten lässt es sich vielleicht beschreiben, wenn ich sage, wir waren in einer anderen Dimension. Niemals in meinem ganzen Leben habe ich mich je so lebendig gefühlt wie dort, selbst in meinen glücklichsten Momenten nicht. Völlig sprachlos stand ich vor dieser Menge von Menschen, die mich liebten, und versuchte alles in mich aufzunehmen. Wieder und wieder hörte ich, wie sehr sich alle darüber freuten, mich zu sehen, und wie glücklich sie darüber waren, mich nun bei sich zu haben. Ich bin mir gar nicht sicher, ob sie es so wörtlich gesagt haben, aber ich wusste, dass sie auf mich gewartet hatten. Dabei war mir natürlich bewusst, dass es im Himmel keinerlei Zeitgefühl gibt. Ich war vollkommen überwältigt und wusste nicht, wie ich auf ihren warmen Empfang reagieren sollte. „Ich bin so froh, bei euch zu sein“, sagte ich, und selbst diese Worte konnten meine übergroße Freude nicht beschreiben, von all diesen lieben Menschen umringt zu sein.

Noch heute, viele Jahre später, schließe ich manchmal meine Augen, und dann stehen sie wieder vor mir – diese wunderschönen Gesichter, mit ihrem strahlenden Lächeln, die mich mit einer so unbeschreiblichen Wärme und Freundlichkeit begrüßt haben, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. Mit ihnen zusammen sein zu können, war ein heiliger Moment. Diese Erfahrung erfüllt mich mit einer großen Hoffnung, die für mich enorm bedeutungsvoll ist.

Als ich in den Himmel kam, sah ich sie sofort vor mir. Sie kamen auf mich zu und umarmten mich. Wohin ich auch schaute, von allen Seiten kamen Menschen herbeigeeilt, die mir auf der Erde sehr viel bedeutet hatten und denen ich sehr viel bedeutet habe. Sie umringten mich und machten Platz, damit jeder die Möglichkeit hatte, mich im Himmel willkommen zu heißen. Ich fühlte mich geliebt wie nie zuvor in meinem Leben. Sie sprachen es nicht aus, dass sie mich liebten. Ich erinnere mich noch nicht einmal mehr daran, was sie genau sagten, doch in dem Moment, da sie mich anschauten, wusste ich, was die Bibel mit vollkommener Liebe meint. Alle, die mich dort umringten, strahlten diese aus. Ich konnte mich gar nicht sattsehen, und ich saugte ihre Liebe zu mir förmlich in mich auf. Irgendwann schaute ich mich um, und der Anblick überwältigte mich einfach. Alles war von einer bestechenden Intensität. Aus dem Tor, das gar nicht weit entfernt vor uns lag, drang ein strahlendes Licht nach draußen. Es war dieses Licht, das uns hier draußen mit einem unbeschreib–lichen Leuchten umstrahlte. Als ich meinen Blick von den Gesichtern der Leute abwendete, die mich umringten, bemerkte ich, dass alles um mich herum mit einer enormen Intensität strahlte. Worte reichen nicht aus, um den Anblick zu beschreiben, weil unsere menschlichen Begriffe das Staunen und das Gefühl, etwas völlig Unfassbares zu erleben, einfach nicht zu fassen vermögen.

„Gibt es ein Leben nach der Geburt?“

Es geschah, dass in einem Schoss Zwillingsbrüder empfangen wurden. Die Wochen vergingen, und die Knaben wuchsen heran. In dem Maß, in dem ihr Bewusstsein wuchs, stieg die Freude: „Sag, ist es nicht groß–artig, dass wir empfangen wurden? Ist es nicht wunderbar, dass wir leben?“

Die Zwillinge begannen, ihre Welt zu entdecken. Als sie aber die Schnur fanden, die sie mit ihrer Mutter verband und die ihnen die Nahrung gab, da sangen sie vor Freude: „Wie groß ist die Liebe unserer Mutter, dass sie ihr eigenes Leben mit uns teilt!“

Als die Wochen vergingen und schließlich zu Monaten wurden, merkten sie plötzlich, wie sehr sie sich verändert hatten. „Was soll das heißen?“ fragte der eine. „Das heißt“, antwortete der andere, „dass unser Aufenthalt in dieser Welt bald seinem Ende zugeht“. „Aber ich will gar nicht gehen“, erwiderte der eine, „ich möchte für immer hier bleiben. „Wir haben keine andere Wahl“ entgegnete der andere, „aber vielleicht gibt es ein Leben nach der Geburt“. „Wie könnte dies sein?“ fragte zweifelnd der erste, „wir werden unsere Lebensschnur verlieren und wie sollten wir ohne sie leben können? Und außerdem haben andere vor uns diesen Schoß hier verlassen, und niemand von ihnen ist zurückgekommen und hat uns gesagt, dass es ein Leben nach der Geburt gibt. Nein, die Geburt ist das Ende!“ So fiel der eine von ihnen in tiefen Kummer und sagte: „Wenn die Empfängnis mit der Geburt endet, welchen Sinn hat dann das Leben im Schoß? Es ist sinnlos. Womöglich gibt es gar keine Mutter hinter allem.“ „Aber sie muss doch existieren“, protestierte der andere, „wie sollten wir sonst hierhergekommen sein? Und wie könnten wir am Leben bleiben?“ – „Hast du je unsere Mutter gesehen?“, fragte der eine. „Womöglich lebt sie nur in unserer Vorstellung. Wir haben sie erdacht weil wir dadurch unser Leben besser verstehen können.“

Und so waren die letzten Tage im Schoß der Mutter gefüllt mit vielen Fragen und großer Angst. Schließlich kam der Moment der Geburt. Als die Zwillinge ihre Welt verlassen hatten, öffneten sie ihre Augen. Sie schrieen: Was sie sahen, übertraf ihre kühnsten Träume.
(nach Henri Nouwen, wwwjesus–online.de)

Beruf: Kinderreiche Tagesmutter

„Endlich anerkannt“

Die Paradoxie der gegenwärtigen Familienpolitik bringt ein – nicht nur ironisch zu verstehender – Leserbrief in der FAZ (6.3.07) auf den Punkt:

„Vollzeitmutter zu sein heutzutage, das grenzt an Heldentum bei so viel Gegenwind…. Aber: Wir haben verstanden! Ich bin Vollzeitmutter von sechs Kindern. Drei Häuser weiter wohnt noch eine Vollzeitmutter von sechs Kindern. Sie ist Ärztin, ich bin Volljuristin. Norbert Blüm würde jetzt sagen: welch eine Verschwendung. Dennoch haben wir den Beruf Vollzeitmutter gewählt, weil es ein schöner und anspruchsvoller Beruf ist, und uns unsere Kinder uns die volle Zeit brauchen, unabhängig von ihren Aussenkontakten. Wir haben jetzt das Ei des Kolumbus. Ich zahle meiner Nachbarin monatlich 1500 € und sorge für ihre Kinder. Sie zahlt mir 1500 € und sorgt für meine Kinder. Mit Rente und Versicherung und jeweils als Betreuungskosten steuerlich absetzbar. Dann haben wir endlich auch einen allgemein anerkannten Erwerbsberuf und sind nicht mehr von gestern – oder vorgestern. Aber wann kommt das Jugendamt und kontrolliert, ob wir am Ende listigerweise nicht doch unsere eigenen Kinder großziehen?“

Neuevangelisation in der Kraft des Heiligen Geistes

Ratlosigkeit in Deutschland

Wiederholt und mit großem Nachdruck ging der verstorbene Papst Johannes Paul II. auf das Thema „Neuevangelisierung“ ein. Die deutsche Bischofskonferenz hat dazu zwei Papiere herausgegeben: „Zeit der Aussaat“ und den Hirtenbrief zum Missionssonntag 2004. Doch davon abgesehen sieht es so aus, als wisse man in Deutschland mit diesem Thema nicht viel anzufangen bzw. als sehe man keinen konkreten Weg, wie man hier tätig werden könne. Dabei wäre eine Neuevangelisation gerade in Deutschland heute dringend erforderlich. Papst Benedikt XVI. hat kürzlich selbst darauf hingewiesen, dass schon über die Hälfte der Deutschen nicht mehr getauft ist. Besonders die neuen Länder sind stark entchristlicht. Und auch im Westen erleben wir schon jahrelang einen Auszug aus der Kirche. Dieser macht sich inzwischen bekanntlich auch finanziell bemerkbar. Schlimmer aber ist, dass die Jahrhunderte lange Glaubensweitergabe von einer Generation zur anderen inzwischen nach Null tendiert. Die leeren Kinderbänke in den Kirchen und die weithin fehlenden jungen Familien sprechen eine deutliche Sprache. Neuerdings überlegt man ja schon, was man mit den nicht mehr benötigten Gotteshäusern anfangen soll – ob man sie besser verkauft oder abreißt.

Aufbruch in den USA und in Indien

Wie viel anders sieht es dagegen in den meisten außereuropäischen Ländern aus! In den USA gibt es zwar auch schrumpfende Gemeinden. Aber das Erwachsenen–Katechumenat ist dort flächendeckend ausgebaut, so dass jährlich Tausende von Erwachsenen getauft werden. Auch in der Dritten Welt wachsen die Gemeinden ständig. In Indien etwa werden in vielen Bildungshäusern laufend einwöchige Exerzitien abgehalten. An ihnen nehmen auch viele Hindus, Mohammedaner und Buddhisten teil. Die „kleinen“ Häuser haben jeweils bis zu 1000 Teilnehmer, das größte in Poona bis zu 20 000. Manche der Patres, die dort wirken, sind inzwischen auch zu uns nach Deutschland gekommen, um ähnliche Exerzitien zu geben. Da sie stark von der charismatischen Erneuerung geprägt sind und es bei diesen Treffen auch oft zu Heilungen kommt, ist die Anziehungskraft dieser Veranstaltungen groß. Gerade bei den von den Patres gründlich vorbereiteten Beichten kommt es immer wieder zu tiefgreifenden Bekehrungen von Menschen, die Jahre lang keine Kirche mehr von innen gesehen haben.

Erfolg der bibeltreuen Freikirchen

Ähnliches ist bei vielen in Deutschland tätigen pfingstlerischen Freikirchen zu beobachten. Sie sind ausgesprochen bibeltreu. Weil sie sich von den Tendenzen einer übertriebenen historisch–kritischen Exegese fernhalten, ist ihr Glaube an das Wirken des Heiligen Geistes auch in unserer Zeit ungebrochen. Und obwohl sie sich in sexualethischen Fragen streng an die Bibel halten, haben sie gerade unter jungen Menschen starken Zulauf.
Eine ähnliche Wirksamkeit entfalten derartige Gruppen auch in Süd– und Mittelamerika. Da viele Katholiken dort nicht wirklich bekehrt sind, sondern oft nur äußerlich und gewohnheitsmäßig der Kirche angehören, gewinnen diese stark charismatisch–freikirchlich geprägten Gruppen viele Menschen. Man rechnet damit, dass in manchen Ländern schon die Hälfte aller Bewohner nicht mehr katholisch ist. Wie anders könnte diese Situation sein, wenn z.B. die Kirche in Brasilien oder in Guatemala sich frühzeitig auf die Kraft des Heiligen Geistes besonnen hätte, so wie es etwa in Indien heute der Fall ist.

Evangelisierung „mit der Kraft aus der Höhe“

Wenn man aus diesen Beobachtungen einen Schluss ziehen will, so muss man sagen: Entscheidend für eine erfolgreiche missionarische Tätigkeit ist, dass sie in der Kraft des Heiligen Geistes geschieht. Das geht schon eindeutig aus der Heiligen Schrift hervor. So erteilt Jesus den Aposteln zwar nach der Auferstehung den Missionsbefehl, sagt aber ausdrücklich: „Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet!“ (Lk 24,49) Erst mit der Geistausgießung an Pfingsten erhalten die Jünger jene Zurüstung, mit der sie erfolgreich an die Mission herangehen können. Zuvor hatte ihnen der Herr bereits den Auftrag gegeben: „Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!“ (Mt 10,8) Ähnlich heißt es auch im 16. Kapitel des Markusevangeliums von den gläubig gewordenen Christen: „In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden… und Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“ (Mk 16,17 f.) Wenig später berichtet Markus: „Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch Zeichen, die er geschehen ließ.“ (Mk 16,20) Mit anderen Worten: Ihre vom Geist erfüllte Predigt wurde durch geistgewirkte Zeichen und Wunder bestätigt – genau so, wie es seinerzeit bei der Verkündigung Jesu nach seiner Taufe im Jordan geschehen ist. Später bestätigt die Apostelgeschichte, dass der Herr in der Kraft des Geistes mit den Aposteln war, sie lenkte und leitete, so dass die Gemeinden immer stärker wuchsen.

„Historisch–kritische Hürde“ für das Übernatürliche

Wenn man sich nun fragt, warum Gleiches nicht heute bei uns passiert, so kann man wohl mit Fug und Recht sagen: Wir haben heute in Deutschland weithin auf den Heiligen Geist vergessen. Das zeigt sich z.B. schon bei der Art, wie die Apostelgeschichte heute ausgelegt wird. Man sagt da etwa: „Lukas zeichnet hier ein Idealbild von Kirche. In Wirklichkeit hat es sich seinerzeit nicht so zugetragen, wie es hier geschildert wird. Oder wer sieht heute etwa bei uns, dass Lahme gehen, Blinden die Augen aufgetan werden oder Tauben die Ohren. Was wir heute nicht erleben, kann auch früher so nicht stattgefunden haben.“
Interessant ist in dieser Hinsicht eine Beobachtung: Vor einigen Jahren besuchte Pater Tardif Deutschland. Bei seinen Predigten kamen gehäuft ähnliche „Zeichen und Wunder“ vor wie in der Apostelgeschichte. In manchen Gegenden Deutschlands wurde er aber keineswegs freundlich aufgenommen. Vielmehr hieß es: „So etwas passt nicht zu uns. Der darf nicht wieder zu uns kommen.“ Mancherorts wurde sein Auftreten auch von vorn herein abgelehnt.
Mir scheint, dass wir in Deutschland mit dem Heiligen Geist, mit seinem Wirken und seinen Geistesgaben nicht viel anfangen können. Beeinflusst von der historisch–kritischen Exegese, z.B. von Bultmann und seinen Nachfolgern, ist die ganze Welt des Übernatürlichen weitgehend aus unserem Bewusstsein geschwunden. In den Predigten hören die Gläubigen stattdessen, dass die Wunder, wie sie in den Evangelien stehen, so nicht geschehen sein können bzw. dass sie nur symbolisch verstanden werden dürfen. Alles Derartige, was die Evangelien berichten, einschließlich der Jungfrauengeburt, der Auferstehung, der Geistausgießung an Pfingsten und der Menschwerdung Gottes sei nicht wörtlich zu verstehen, sondern nur in einem „gleichnishaften“, „übertragenen“ Sinn. Was dann an kirchlichem Leben noch übrig bleibt, ist letztlich menschliches, sicher oft auch karitatives Tun – zweifellos gut gemeint, aber nicht mehr eindeutig aus jener göttlichen Quelle gespeist, die hinter allem christlichen Wirken stehen sollte.

Anzeichen für die „Geistvergessenheit“

Die für unsere Zeit typische „Geistvergessenheit“ zeigt sich auf vielfache Weise: So ist z.B. kaum noch von der „Inspiration“ der Heiligen Schrift die Rede. Weiterhin betrachten viele die Kirche und ihr Tun als reines „Menschenwerk“, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Sie wissen nichts mehr davon, dass der Heilige Geist die Kirche geleitet hat und nur er sie leiten kann. Deshalb erheben sich auch immer wieder die vielen, vom Zeitgeist beeinflussten Änderungswünsche, wie sie etwa vor dem jüngsten Konklave in vielen Medien geäußert wurden.
Ferner ist das Thema „Heiligkeit“ und „Heiligung“ weitgehend aus dem Bewusstsein entschwunden, ja selbst bei der Priesterausbildung scheint es kaum noch eine Rolle zu spielen. Damit hängt auch zusammen, dass das Thema „Sünde“ kaum noch erörtert wird und die Beichte weitgehend dem Vergessen anheim gefallen ist.
Das deutlichste Anzeichen für die heutige „Geistvergessenheit“ aber dürfte die mangelnde Einheit im Glauben sein, die man heute leider auch bei uns beobachten kann. So weit ich mich erinnere, hat Papst Benedikt XVI. selbst davon gesprochen, dass die katholische Kirche in Deutschland heute praktisch gespalten ist.

Wie können wir den Heiligen Geist erfahren?

Was also kann und muss geschehen, damit eine „Neuevangelisation in der Kraft des Heiligen Geistes“ auch in Deutschland wieder möglich wird?
Es braucht zunächst so etwas wie eine Wiederentdeckung des Heiligen Geistes als einer tatsächlich erfahrbaren Wirklichkeit. Wenn der Heilige Geist nicht erfahrbar wäre, dann hätte Paulus die Johannesjünger in Ephesus (Apg 19,2) nicht fragen können, ob sie denn den Heiligen Geist empfangen hätten, als sie gläubig wurden. Und auch Petrus hätte nach der Geistausgießung im Haus des Hauptmanns Cornelius nicht feststellen können, dass die unbeschnittenen Heiden genauso überraschend den Heiligen Geist empfangen haben wie die Jünger am Anfang, also an Pfingsten. (Apg 10,45; 11,15 und 15,8). Und noch etwas wird an diesen Stellen deutlich: Wo der Heilige Geist neu erfahren wird, werden auch jene Charismen sichtbar, über die Paulus im 1. Korintherbrief (12, 8–10 und Kap.14) spricht und die in der katholischen Kirche Deutschlands gegenwärtig leider kaum Beachtung finden.

1. Beseitigung der Hindernisse

Wenn man nun fragt: Wie kann ich hier und heute diese erneute Hinwendung zum Heiligen Geist vollziehen, so ist als erstes auf die radikale Umkehr zu verweisen, zu der auch Jesus am Beginn seiner Verkündigung aufruft. Es ist also nötig, sich in einer gründlich vorbereiteten Beichte von aller Sünde und allem Bösen eindeutig abzuwenden. Hindernisse für den Heiligen Geist sind außer den Sünden und sündhaften Gewohnheiten besonders alles Nicht–Vergeben, ferner alle Bindungen und Praktiken im Bereich des Okkulten, des Aberglaubens und des Esoterischen.

2. Bewusste Lebensübergabe

Ein zweiter Schritt ist, dass ich Gott mein Leben von neuem übereigne: Gott soll an erster Stelle in meinem Leben stehen. Nicht mein Wille, sondern der seine soll geschehen. Man kann dies auch als eine bewusste Tauferneuerung verstehen: der alte Mensch soll sterben, damit der neue Mensch „von oben“ her wiedergeboren werden kann. Hilfreich mag hier auch sein, dass andere einem die Hände auflegen und um eine erneute Geisterfüllung beten.

3. Lobpreis Gottes aus Freude an der Berufung

Ein Zeichen dieses neuen Lebens im Heiligen Geist ist häufig eine neue Freude am Glauben, eine neue Liebe zum (Lobpreis–)Gebet und ebenso zur Heiligen Schrift, die jetzt in der Regel tiefer und besser verstanden wird. Oft stellt sich auch die Erfahrung ein, von Gott geführt zu werden, was ja im Zusammenhang mit der Gabe der Unterscheidung der Geister steht. Gerade für Priester ist diese lebendige Erfahrung des Heiligen Geistes heute ganz besonders wichtig. Dies bezeugen u. a. 11 Priester in der Broschüre „Die erste Liebe. Vom Glück, ein Priester zu sein“ (herausgegeben von Gertraud Rességuir, ISBN 3–87868–420–7). Manche von ihnen, die schon an eine Aufgabe ihres Priestertums dachten, haben nach einer neuen, intensiven Gotteserfahrung wieder große Freude an ihrem Dienst gefunden.

4. Verkündigung mit brennendem Herzen

Für unser Thema ist besonders wichtig, dass nach einer derartigen Erfahrung häufig das Herz zu brennen beginnt und die Verkündigung des Betreffenden eine völlig neue Qualität erhält. Es heißt ja schon bei der Pfingstpredigt des Hl. Petrus: „Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz“ (Apg 2,37) Wenn die Predigt – in der Kraft des Heiligen Geistes und seiner Gaben – auch noch durch Zeichen und Wunder bestätigt wird, können oft auch hartgesottene Sünder und Kirchengegner zur Umkehr bewegt werden. Viele Berichte zeigen, dass dies tatsächlich auch heute geschieht.

Hoffnung auf eine neue Blüte des Glaubens

Warum soll das, was in der frühen Kirche selbstverständlich war, heute nicht mehr möglich sein. Die gegenwärtige Situation der Gläubigen als einer Minderheit, die weithin einem massiven Unglauben gegenübersteht, ist ja der Situation der Kirche der Frühzeit außerordentlich ähnlich. Deshalb wird ohne die Hilfe „von oben“, wie sie die junge Kirche erfuhr, eine Neuevangelisierung in Zukunft schwerlich möglich sein. Eine rein auf der menschlichen Ebene angesiedelte Mission wird trotz allem Scharfsinn, allen ausgeklügelten Methoden und Planungen nicht zum Erfolg führen. Und weil dies viele Verantwortliche in der Kirche spüren, wird von „Neuevangelisation“ zwar manchmal gesprochen – aber in der Praxis ist davon wenig zu sehen. Lediglich die neuen geistlichen Bewegungen haben dieses Anliegen aufgegriffen, ebenso die katholischen Radio– und Fernsehstationen. Deswegen sollte alles nur Erdenkliche geschehen, um diese Initiativen nach Kräften zu fördern und zu stützen, damit der katholische Glaube in Deutschland auch in Zukunft nicht ausstirbt, sondern zu neuer Blüte gelangt.

Steht uns eine neue Reformation bevor?

Im diesjährigen Urlaub las ich eine ausführliche „Geschichte der Reformation in Deutschland“. Dabei wurde mir deutlich, wie sehr das damalige Geschehen dem heutigen in Deutschland gleicht: Wie damals kündigen heute mehr und mehr Priester Rom den Gehorsam auf; Irrlehren können sich ungehindert ausbreiten; unmerklich entstehen Gemeinden, die den katholischen Glauben verlassen; – und was das erstaunlichste ist: Wie damals sehen die meisten verantwortlichen Bischöfe dieser Entwicklung schweigend zu ohne einzugreifen oder Widerspruch anzumelden.

Das Resultat der damaligen Entwicklung ist bekannt: es entstanden nach einiger Zeit die von Rom getrennten protestantischen Kirchen. Und was wird
das Resultat der heutigen Entwicklung sein? Der Abfall der gesamten katholischen Kirche Deutschlands von Rom? Oder eine neue Spaltung?

Wer in unseren Gemeinden und unter den Seelsorgern herumhört, wer die Äusserungen unserer Kirchenzeitungen und katholischen Zeitschriften
aufmerksam verfolgt, der kann nur immer wieder darüber erschrecken, wie weit der Zerstörrungsprozess schon fortgeschritten ist. Und er fragt sich: Wie kann das kommende Unheil noch aufgehalten werden?

Ein Glaubenszeugnis unserer Tage

Am 20. April 1999 hat ein Massenmord in einer Schule in Littleton im Staate Colorado (USA) die Welt geschockt.Während man hier kaum etwas erfahren hat, haben die Medien in den USA den Fall eines l7–jährigen Mädchens aufgegriffen, das bei dem Massaker ums Leben kam und inzwischen von vielen Gläubigen als Märtyrerin verehrt wird. Als einer der jugendlichen Mörder mit schußbereitem Gewehr auf das Mädchen Cassie Bernalie zuging und fragte: „Und du, glaubst du an Gott?“ wartete sie ein paar Augenblicke, so als wolle sie noch einmal in diesem Leben durchatmen. Dann antwortete sie, wissend, was das für sie bedeutete: „Ja“. „Warum?“ höhnte der Mörder noch einmal kurz und schoß sie nieder. Am Sonntag zuvor hatte Cassie Bernalie nach der hl. Messe einen kurzen Text verfaßt, den ihr Bruder nach ihrem Tod entdeckte. Der Text lautete: „Ich habe mich entschlossen, allem zu entsagen. Ich habe erkannt, dass mein einziger Weg darin besteht, Jesus wirklich kennenzulernen und jene Kraft zu erfahren, die ihn vom Tode zum Leben erweckt hat. Ich möchte wissen, was es heißt, mit Ihm zu leiden und mit Ihm zu sterben. Dann werde ich jenen zugehören, denen nach dem Tode die Frische eines neuen Lebens zuteil wird.“Wie ernst hat sie diese Worte genommen und wie ernst hat auch Gott dieses siebzehnjährige Mädchen beim Wort genommen!
Pater Bernhard Gerstle
Aus „Der Fels“, April 2000

Inzwischen hat die Mutter dieses Mädchens, Misty Bernall, im Brunnen–Verlag, Gießen, ein lesenswertes Buch über das Leben ihrer Tochter herausgegeben: „Cassie – sie sagte ja und mußte uns viel zu früh verlassen.“

Sorge um Kirche in Deutschland – kein Thema?

Im Bericht über die Bischofskonferenz in Stuttgart (von Ende Februar 2002) heißt es u.a.: „Die
Situation….. erfüllt uns mit großer Sorge“ und später: „Die Lage ist äußers besorgniserregend“. Gemeint ist allerdings nicht der desolate Zustand der katholischen Kirche in Deutschland, – was zu erwarten wäre – sondern die Situation der Christen im Heiligen Land. Sicher, auch dort ist die Kirche ernsthaft bedroht, aber ich frage mich: Warum finden die Bischöfe solche Worte nicht für die Situation in Deutschland? Wissen sie nicht, wie sehr die Gemeinden schrumpfen? Wie sehr die Glaubensweitergabe von einer Generation zur anderen nach null tendiert? Daß Kinder und Jugendliche kaum noch zur Kirche kommen und daß selbst die Mitglieder der Kerngemeinde sich zunehmend von der Sonntagspflicht dispensieren? Warum sprechen die Bischöfe diese alarmierenden Entwicklungen auf ihrer Konferenz nicht an? Oder lassen sie uns nicht wissen, daß sie sich darüber Gedanken machen?

Prof. Mühlen hat zweifellos recht, wenn er auf das Ausbleiben einer Neuevangelisation (DT 16.2.02) verweist. Dabei dürfte es doch jedem Einsichtigen klar sein: Die Neuevangelisierung ist die absolut dringlichste Aufgabe der Kirche – andernfalls droht sie in den nächsten Jahrzehnten auszusterben. Wie in der Frühzeit der Kirche wird es darum gehen, Erwachsene und Heranwachsende neu auf den Glauben hin anzusprechen, um sie zu Jesus zu bekehren. Einen ersten Schritt in dieser Richtung schien das Papier „Zeit der Aussaat“ ( vom 26. 11. 2000) zu tun. Aber seitdem ist es um dieses
wichtige Anliegen wieder still geworden: Kein Kongress wurde einberufen, kein Missionswerk gegründet, kein Versuch wurde unternommen, die interessierten Gruppen und Kreise zusammenzuführen. Im Gegenteil: Nach wie vor werden viele dieser Gruppen behindert bzw. ohne jede Unterstützung
gelassen.

Die indischen Priester, die in letzter Zeit in Deutschland Exerzitien gehalten haben, zeigen, worauf es bei einer Neuevangelisierung ankommt: Die Menschen durch kraftvolle, vom Hl. Geist erfüllte Predigen anzusprechen und sie mit dem unverkürzten Evangelium zu konfrontieren – und siehe da, es gibt Bekehrungen in großer Zahl, gerade auch bei denen, die jahrelang dem kirchlichen Leben fernstanden bzw. ein Leben der Sünde führten. Deshalb kann man nur hoffen, daß es auch in Deutschland bald zu einem geisterfüllten Aufbruch kommt, der die Menschen zur Kirche zurückführt und sie dem unheilvollen Einfluß Satans entreißt.

Leserbrief aus der „Tagespost vom 3. 3. 02

Islam

Schwierigkeiten eines Dialogs mit dem Islam

Auf der 2. Sonderversammlung der Europäischen Bischofssynode erklärte der Erzbischof von Izmir (Türkei) Giuseppe Germano Bernardini O.F.M.Cap.:

1. Während eines offiziellen Treffens im Rahmen des islamisch–christlichen Dialogs sagte ein autorisierter Muslime sehr ruhig und sicher folgendes: ‚Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch unterwandern, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen.‘ Dem kann man durchaus Glauben schenken, denn die ‚Beherrschung‘ hat durch die ‚Petrodollars‘ bereits begonnen, die nicht etwa dazu verwendet werden, Arbeitsplätze im armen Nordafrika oder in den Ländern des Mittleren Ostens zu schaffen, sondern zum Bau von Moscheen und kulturellen Zentren in christlichen Ländern mit moslemischen Immigranten, einschließlich in Rom, dem Zentrum der Christenheit. Müssen wir in alledem nicht ein klares Programm zur Expansion und Wiedereroberung sehen?

2. Während eines anderen islamisch–christlichen Treffens, die immer von Christen organisiert werden, fragte einer der christlichen Teilnehmer, warum sie nicht wenigstens eines der Treffen dieser Art organisieren. Der anwesende autorisierte Muslime erwiderte daraufhin: ‚Warum sollten wir? Es gibt nichts, was ihr uns lehren könnt, und nichts, was wir lernen könnten.‘
Ein Dialog mit tauben Menschen? Es ist Tatsache, daß Begriffe wie ‚Dialog‘, ‚Gerechtigkeit‘, ‚Wechselwirkung‘ oder Vorstellungen wie ‚Menschenrechte‘ und ‚Demokratie‘ für die Moslime eine völlig andere Bedeutung haben als für uns. Ich glaube jedoch, daß dies mittlerweile von allen zur Kenntnis genommen und zugegeben wird.

3. In einem katholischen Kloster in Jerusalem gab es einen muslimischen arabischen Diener – wahrscheinlich ist er immer noch dort. Ein freundlicher und redlicher Mensch, der von allen Klosterbewohnern sehr respektiert wurde und die seinerseits auch von ihm respektiert wurden. Eines Tages sagte er ihnen voller Trauer: ‚ Unsere Führer haben sich getroffen und beschlossen, daß alle Ungläubigen getötet werden müssen. Aber ihr braucht euch nicht zu fürchten, denn ich werde euch töten, ohne daß ihr leiden müßt.‘

Wir wissen natürlich alle, daß man unterscheiden muß zwischen der fanatischen Minderheit und der stillen und aufrichtigen Mehrheit. Allerdings wird die letztere im Falle eines Befehls im Namen Allahs oder des Korans ohne zu zögern mitmarschieren. Die Geschichte lehrt uns, daß es entschlossenen Minderheiten immer wieder gelingt, ihren Willen der widerstrebenden stillen Mehrheit aufzuzwingen. …..
Ich schließe mit einer Ermahnung, die mir die Erfahrung nahelegt: Erlaubt es Muslimen niemals, eine katholische Kirche für ihre religiösen Andachten zu verwenden, denn in ihren Augen wäre das der sicherste Beweis für unseren Abfall vom Glauben.“

Was Ehen gelingen läßt

Immer mehr Ehen zerbrechen, immer mehr Menschen vereinsamen, immer mehr Kinder müssen vaterlos oder mutterlos aufwachsen.Wenn man nach den Ursachen dieser Entwicklung fragt, hört man von Psychologen und Soziologen alle möglichen Antworten. Eine Ursache , die aber vielfach ausschlaggebend ist, bleibt unerwähnt, nämlich daß der Mensch die Hilfe Gottes braucht, um mit einem Partner oder einer Partnerin jahrelang in Treue und Liebe zusammenzuleben. Denn Eheschwierigkeiten entstehen weithin infolge unserer menschlichen Schwäche bzw. unserer Fehler– und Sündhaftigkeit. Sie zu überwinden und die Unvollkommenheiten des anderen auf Dauer zu ertragen und zu verzeihen – dazu reicht unsere menschliche Kraft trotz allen guten Willens meist nicht aus.

Dass ein großer Unterschied besteht zwischen Ehen, die auf dem Fundament des Glaubens und der gottgeschenkten Liebe aufgebaut sind und solchen, die – wie heute weithin üblich – lediglich auf menschlicher Liebeskraft beruhen, zeigt das Ergebnis einer Untersuchung aus den Vereinigten Staaten.M. Arzú Wilson hat sie in der Zeitschrift „Inside the Vatican“ im August 1998 veröffentlicht. Demnach scheitert in den USA jede zweite Ehe, die lediglich standesamtlich geschlossen wurde. Bei kirchlich geschlossenen Ehen scheitert jede dritte. Wenn aber Mann und Frau jeden Sonntag gemeinsam den Gottesdienst besuchen, scheitert nur jede fünfzigste Ehe. Und wenn sie außerdem täglich miteinander beten, wird nur eine von 1429 Ehen geschieden.

Diesen Zusammenhang, der den Menschen früher recht deutlich bewußt war, hat man heute bei uns fast völlig vergessen. Die Frage, ob der „Zukünftige“ oder die „Zukünftige“ katholisch ist, ob er oder sie regelmäßig die Messe mitfeiert und in einer späteren Ehe zum gemeinsamen Gebet bereit ist, – wer fragt heute noch danach?

Aber die obengenannten Zahlen sind auch ein Grund zur Hoffnung und zum Optimismus. Jungen Leuten, die sich heute vor dem Eingehen einer Ehe fürchten, können wir guten Gewissens sagen: Ihr habt durchaus eine Chance, daß eure Ehe hält und daß ihr alle kommenden Probleme überwinden könnt. Sucht euch einen Partner, der mit euch den Weg des Glaubens gehen will. Natürlich wird dann häufig gefragt werden: „Aber wo finde ich denn einen solchen Menschen?“ Die Antwort: „Natürlich nicht unbedingt in der Disco, in der Bar oder bei der Love–Parade. Aber vielleicht dort, wo gläubige junge Menschen heute hingehen: Beim Weltjugendtag, in Taizé, bei Wallfahrten oder in den Jugendlagern der verschiedenen geistlichen Bewegungen – und vielleicht auch an der Komrnunionbank.
Dr. Hansmartin Lochner

Bischof Wanke: Missionarisch Kirche sein

Auszüge aus dem Begleitbrief

Ende Dezember hat die deutsche Bischofskonferenz ein lesenswertes Papier unter dem Thema „Zeit zur Aussaat. Missionarisch Kirche sein.“ veröffentlicht. Im folgenden dokumentiere ich einige Auszüge aus dem Begleitbrief von Bischof Wanke, Erfurt.

„Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt etwas. Es ist nicht das Geld. Es sind auch nicht die Gläubigen. Unserer katholischen Kirche in Deutschland fehlt die Überzeugung, neue Christen gewinnen zu können. Das ist ihr derzeit schwerster Mangel.“

„Religiöse Vorgaben (werden) …. heute nicht mehr so fraglos übernommen…. wie in vergangenen Generationen. Dies bringt…. eine entscheidende Chance mit sich: Der christliche Glaube wird wieder neu zu einer echten persönlichen Entscheidung. Das Traditionschristentum wandelt sich mehr und mehr zu einem Wahlchristentum. Damit rücken wir wieder an die Ursprungszeit des Christentums heran.“

„Ich habe die Vision einer Kirche in Deutschland, die sich darauf einstellt, wieder neue Christen willkommen zu heißen…. Im Jahr 1998 wurden in allen deutschen Diözesen…. 3500 Jugendliche bzw. Erwachsene getauft. Je mehr sich Menschen….. von der Kirche entfernt haben, desto mehr wird es Einzelne geben, die sich aufgrund persönlicher Entscheidung Gott und der Kirche zuwenden wollen.“

„Was muß geschehen, damit die katholische Kirche wieder Mut faßt, ihren ureigensten Auftrag anzugehen. Die Kirche …. soll Gottes Wirken bezeugen und möglichst alle Menschen mit Jesus Christus…. in Berührung bringen…. Es warten Menschen auf unser Lebenszeugnis. Sie warten darauf zu erfahren, was Jesus Christus für uns im Alltag unseres Lebens bedeutet….. ‚Mission‘ heißt für mich schlicht: Das weitersagen, was für mich selbst geistlicher Lebensreichtum geworden ist.“

„Meine Erfahrung ist: Nichtkirchliche Zeitgenossen reagieren dort sehr aufmerksam, wo Christen….mit ihren eigenen Lebenserfahrungen ‚herausrücken‘. Persönliches interessiert immer… . Wo dieses ‚Zeugnis des Lebens‘ gegeben wird, da öffnen sich Türen und Herzen.“„Wer einmal Pfarrgemeinden in der sogenannten „Dritten Welt“ oder auch in Osteuropa besucht hat, der hat dort u.a. eine Unbefangenheit und Selbstverständlichkeit des Christseins kennengelernt, die hierzulande kaum noch anzutreffen sind. Mit Freude, ja mit Stolz ‚zeigen‘ dort die Menschen ihr Christsein. Sie, die oftmals materiell sehr arm sind, können uns mit ihrer ungekünstelten Freude und Einfachheit wirklich ‚reich‘ machen. Nach solchen Begegnungen spüre ich deutlicher als jetzt am Schreibtisch, was uns Katholiken in Deutschland fehlt.“

Lehrstuhl verweigert – zu Unrecht?

Immer wieder wird in bestimmten Kreisen des kath. Deutschlands Klage darüber geführt, daß römische Stellen die Berufung geeigneter Bewerber für theologische Lehrstühle verhindern würden. So sprach man etwa von „Diskriminierung“ oder „Mißachtung der Menschenwürde“, als die Berufung der kath. Dozentin Regina Ammicht–Quinn an den Lehrstuhl für Moraltheologie der Universität Augsburg am Widerspruch der „Kongregation für das Bildungswesen“ (Rom) scheiterte. Wie die Zeitschrift „Publik–Forum“ (Nr 14/2000) berichtet, vertritt die Tübinger Dozentin u.a. die Ansicht, daß der Begriff „vorehelicher Geschlechtsverkehr“ angesichts veränderter Verhältnisse heute keinen Sinn mehr mache. Als Moraltheologin frage sie sich deshalb: „Was wollte diese Norm (des Verbots vorehelichen Geschlechtsverkehrs) eigentlich? Was ist ihr Kern?“Angesichts solcher Äußerungen muß man sich fragen: Ist es der Frau Moraltheologin wirklich bisher verborgen geblieben, daß nach den Worten des Apostel Paulus der Mensch zu Heiligkeit und nicht zur Sündhaftigkeit bzw. zur Unzucht berufen ist, ja daß letztere ausdrücklich vom Reich Gottes ausschließt? Wenn man solche Stellungnahmen wie die von Frau Ammicht–Quinn und ihrer Kollegen liest, dann kann man nur verwundert die Frage stellen: Haben diese „Theologen“ denn völlig die ganz zentralen Inhalte des Glaubens vergessen? Wissen sie nicht mehr, warum der Mensch überhaupt auf Erden ist? (Die Antwort darauf kannten seinerzeit schon die Kinder, wenn sie anfingen, den Katechismus durchzunehmen.) Und sind diese Glaubenslehrer tatsächlich der Auffassung, daß sie dem Glauben und der Kirche dienen, wenn sie die Menschen immer weiter von der Kirche weg– und zur Sünde hinführen? Angesichts solcher gravierender Fehlentwicklungen kann man als gläubiger Katholik nur dankbar sein, wenn uns Rom vor solchen Lehrstuhlinhabern bewahrt – heute und hoffentlich auch noch in Zukunft.

Aus den Visionen der Anna Katharina Emmerick (1774 – 1824)

Anna Katharina Emmerick, eine stigmatisierte Nonne des Ordens der Augustinerinnen hat in Visionen das ganze Leben Jesu in seinem täglichen Ablauf gesehen, außerdem auch viele Situationen aus dem Alten und dem Neuen Testament sowie aus dem Leben vieler Heiliger. Über das Schicksal der Kirche sah sie 1819 und 1820 folgende Bilder:“Als ich die Peterskirche in ihrem abgebrochenen Zustande sah und wie so viele Geistliche auch an dem Werk der Zerstörung arbeiteten, ohne daß es einer vor dem andern öffentlich wollte getan haben, da empfand ich solche Betrübnis darüber, daß ich heftig zu Jesus schrie, er solle sich erbarmen. Und ich sah meinen himmlischen Bräutigam vor mir wie einen Jüngling, und er sprach lange mit mir. Er sagte auch, dieses Wegtragen der Kirche bedeute, daß sie scheinbar ganz sinken werde; daß sie aber auf diesen Trägern ruhe und aus ihnen wieder hervorgehen werde; wenn auch nur ein katholischer Christ noch übrig sei, könne die Kirche wieder siegen, denn sie sei nicht im Verstande und Rate der Menschen gegründet. Er zeigte mir nun, wie es nie an Betern und Leidenden für die Kirche gefehlt. Er zeigte mir alles, was er für die Kirche gelitten, und wie er den Verdiensten und Arbeiten der Märtyrer Kraft gegeben und wie er nochmals alles leiden würde, so er noch leiden könnte. Er zeigte mir auch in unzähligen Bildern das ganze elende Treiben der Christen und Geistlichen in immer weiteren und weiteren Kreisen durch die ganze Welt bis zu meiner Heimat und ermahnte mich zu ausharrendem Gebet und Leiden. Es war dieses ein unbeschreiblich großes, trauriges Bild, das nicht auszusprechen ist. Es wurde mir auch gezeigt, daß schier keine Christen im alten Sinne mehr da sind. Ich bin sehr betrübt durch dieses Bild.“ Umfassend sind die Gesichte, welche Anna Katharina in der Festoktave von Weihnachten 1819 dem Pilger (Klemens Brentano) erzählte. „Ich sah“, berichtete sie, „die Peterskirche und eine ungeheure Menge Menschen, welche beschäftigt waren, sie niederzureißen; aber auch andere, welche wieder an ihr herstellten. Es zogen sich Linien von handlangenden Arbeitern durch die ganze Welt, und ich wunderte mich über den Zusammenhang. Die Abbrechenden rissen ganze Stücke hinweg, und es waren besonders viele Sektierer und Abtrünnige dabei. Den Papst sah ich betend und von falschen Freunden umgeben, die oft das Gegenteil von dem taten, was er anordnete. Ich sah einen kleinen schwarzen, weltlichen Kerl in voller Tätigkeit gegen die Kirche. Während die Kirche auf der einen Seite so abgebrochen wurde, ward auf der andern Seite wieder daran gebaut, aber sehr ohne Nachdruck. Schon war der ganze Vorderteil der Kirche herunter und nur das Allerheiligste stand noch. Ich war sehr betrübt und dachte immer: wo bleibt denn der Mann, den ich sonst mit rotem Kleide und weißer Fahne rettend auf der Kirche stehen sah? Da erblickte ich aber eine majestätische Frau über den großen Platz vor der Kirche wandeln. Ihren weiten Mantel hatte sie mit beiden Armen gefaßt und schwebte leise in die Höhe. Sie stand auf der Kuppel und breitete weit über den ganzen Raum der Kirche ihren Mantel, der wie von Gold strahlte. Die Abbrechenden hatten eben ein wenig Ruhe gegeben. Nun wollten sie wieder heran, konnten aber auf keine Weise sich dem Mantelsaume nähern. Aber von der andern Seite entstand eine ungeheure Tätigkeit der Aufbauenden. Es kamen ganz alte, krüppelige, vergessene Männer und viele kräftige, junge Leute, Weiber und Kinder, Geistliche und Weltliche, und der Bau war bald wieder ganz hergestellt. Nun sah ich einen neuen Papst mit einer Prozession kommen. Er war jünger und viel strenger als der vorige. Man empfing ihn mit großer Feierlichkeit. Es war, als solle er die Kirche einweihen, aber ich hörte eine Stimme, es brauche keine neue Weihe, das Allerheiligste sei stehen geblieben.“Nach einer Höllenvision machte die Seherin folgende, für uns heute bedeutsame Aussage: „Ich hörte, daß Lucifer, wenn ich nicht irre, 50 oder 60 Jahre vor dem Jahr 2000 nach Christus wieder auf eine Zeitlang solle freigelassen werden.“ Man kann heute den Eindruck haben, daß diese Prophetie inzwischen eingetreten ist.

Katholische und evangelische Rechtfertigungslehre

Da heute viele meinen, daß der katholische und der evangelische Glauben im wesentlichen gleich sei, sei hier auf einige wichtige Unterschiede in der sog. Rechtfertigungslehre hingewiesen: Die evangelische Sicht der Rechtfertigung lässt sich etwa so darstellen: Der Mensch ist aufgrund der Erbschuld völlig verdorben und zu keinem guten Werk fähig. Er ist und bleibt Sünder. Gott aber sieht ihn um des Erlöserleidens Christi willen gnädig (sola gratia) an und deckt seine Sünden zu. Der Mensch bleibt deshalb „simul iustus et peccator“, also Gerechter und Sünder zugleich. Seine Rechtfertigung erkennt der Mensch allein im Glauben (sola fide). Für den erlösten Menschen gibt es deshalb keine Sünde, die er meiden, und kein gutes Werk, das er tun müsse, um das Heil zu erlangen.Die katholische Rechtfertigungslehre lässt sich hingegen kurz etwa so beschreiben: Der Mensch wird durch die Taufe von der Erbschuld und jeder Sünde befreit. Dank der heiligmachenden Gnade ist er Kind Gottes. Er hat Anteil am göttlichen Leben, das ihn zu guten Werken befähigt. Er wird gerettet durch die Gnade Gottes und seine freie Mitarbeit, also durch den Glauben und durch gute Werke. Deutlich wird, dass die Kirche im Unterschied zur evangelischen Position die Rechtfertigung wesentlich im Zusammenwirken von Gott und Mensch sieht. Wenn aber KathoIiken und Protestanten von Gnade sprechen, meinen sie unterschiedliches: Die Kirche versteht unter der heiligmachenden Gnade eine Erhebung der menschlichen Natur und Teilhabe am Leben Gottes. Für den Protestantismus, in dem die menschliche Natur als gänzlich verdorben gilt, ist eine derartige Auffassung unannehmbar. Vielmehr wird hier die rechtfertigende Gnade Gottes als „gnädiger Blick“ verstanden, den Gott auf den Sünder wirft. Er wird gewissermaßen begnadigt. Eine wesenhafte Veränderung und innere Heiligung aber findet nicht statt, weshalb es in der evangelischen Kirche auch keine Heiligenverehrung gibt.(Nach P. Kolfhaus SJM)Näheres dazu siehe auch den 2. Absatz von „Aus meinem Leben“, wo ich meine Schwierigkeiten mit der evangelischen Position beschrieben habe.

Unfehlbarkeit des Papstes

In einem Leserbrief der „Münchner Kirchenzeitung“ hieß es vor einiger Zeit: „Der Papst gilt nach katholischer Lehre nur dann als unfehlbar in Glaubens– und Sittenlehre, wenn er dabei mit der großen Mehrheit der Bischöfe und Glaubenslehrer übereinstimmt.“ Ein Leser der Kirchenzeitung rieb sich verwundert die Augen, als er das las. Er wusste ja, daß diese Entscheidungen des Papstes ausdrücklich nicht der Zustimmung der Kirche bedürfen und daß diese Lehre vom 2. Vatikanischen Konzil erneut bestätigt wurde. Also setzt er sich hin und schreibt einen Leserbrief, der diesen Irrtum korrigiert und auch die entsprechenden Belegstellen anführt. Dann wartet er geduldig Woche für Woche, daß sein Brief abgedruckt wird. Als dies nicht geschieht, fragt er bei der Redaktion an, ob sie bewußt den irrigen Standpunkt über die päpstliche Unfehlbarkeit nicht korrigieren wollten. Dadurch würden die Leser ja in die Irre geführt. Das sei aber für eine Kirchenzeitung, für die letztlich Kardinal Wetter die Verantwortung trage, ein unmöglicher Standpunkt.Erst nachdem er dies zum zweiten Mal angemahnt hatte, erfolgte ein Teilabdruck seiner Leserbriefs. Der erste Teil, in dem der Irrtum über die päpstliche Unfehlbarkeit zurückgewiesen wurde, fehlte. Lediglich die Belegstellen aus dem 2.Vatikanum wurden angeführt, so daß eigentlich niemand mehr recht verstehen konnte, worauf diese Richtigstellung eigentlich Bezug nehmen sollte.Unser Leser hat sich schließlich auch an das zuständige Ordinariat gewandt und angefragt, ob man angesichts der heute weit verbreiteten falschen Glaubenslehren annehmen müsse, daß auch in der Münchner Diözese die Verbreitung von Irrlehren stillschweigend geduldet werde. Da er auf diese Anfrage bis heute keine Antwort erhalten hat, wird man wohl sagen müssen: Keine Antwort ist auch eine Antwort.