Mein Weg zum Priestertum

Es war im Jahr 1947. Damals habe ich meine spätere Frau kennengelernt. Schon beim ersten Spaziergang
sprachen wir über Religion und Glaube. Nachdem ich langsam und vorsichtig meinen bisherigen
Standpunkt des Unglaubens aufgegeben hatte, wurde ich am Allerheiligentag 1949 in die katholische
Kirche aufgenommen.

Wie alle jungen Leute sehnten wir uns danach, einander für immer anzugehören, aber wir mußten bis
zum August 1951 warten, bis wir heiraten konnten. Etwa im Mai kam mir beim Gebet aber plötzlich der
Gedanke, ob mich Gott nicht zum Priester berufen wollte. Bei der Suche nach einer Antwort stieß ich
auf den heiligen Ignatius, der davon sprach, daß jener Entschluß dem Willen Gottes entspräche, bei
dem man inneren Friede und innere Freude verspüre. Ich probierte das aus, aber weder beim
priesterlichen Weg noch bei dem in die Ehe kam ich innerlich zur Ruhe. Da stellte sich bei mir
schließlich überraschend der Gedanke ein, daß sich in meinem Leben beides miteinander verwirklichen
ließe, und siehe da: jetzt kam der innere Friede. Ich wunderte mich natürlich darüber und legte mir
das dann so zurecht: Ein Vater ist ja so etwas wie der Priester seiner Familie – und meine Frau und
ich waren uns einige, daß wir eine große Familie haben wollten. Also könnte ich hier priesterlich
tätig sein. Und schließlich bekamen wir dann auch sechs Kinder, die wir mit Freuden annahmen und
mir Einschränkungen und Mühen großzogen.

Ich war damals im Hoheneck–Verlag in Hamm/Westfalen tätig, der zu einer „Bischöflichen
Hauptarbeitsstelle“ gehörte. Dort gab es regelmäßig Einkehrtage für die Mitarbeiter. Einmal, als
Pater Bernward Dietsche OP zu uns kam, – es mag etwa 1960 gewesen sein – sagte er in einem Vortrag,
wir sollten uns fragen, ob wir in unserem Leben eventuell schon einmal einen Anruf Gottes überhört
hätten. Ich ging zu ihm und erzählte ihm von meinem Ruf zum Priestertum, mit dem ich mich vor der
Eheschließung auseinandergesetzt habe. Aber im Gespräch waren wir uns einige, daß mir ein solcher
Weg jetzt als Ehemann verschlossen sei. Und zu den uniierten Ukrainern, bei denen es verheiratete
Priester gibt, wollte ich denn doch nicht übertreten.

Wieder vergingen viele Jahre. Wir waren inzwischen nach Oberbayern umgezogen, da ich im Ordinariat
München den Aufbau der katholischen Erwachsenenbildung übernehmen sollte. 1977, kurz vor meiner
Weihe zum Diakon, hatte ich in der Würzburger Domschule einen Vortrag über „Das Heilungsgebet in der
charismatischen Erneuerung“ zu halten. Nach dem Vortrag sprach mich eine Frau an, die mit mir
hinterher noch über das Gesagte sprechen wollte. Obwohl sie nicht der charismatischen Erneuerung
angehörte, fing sie plötzlich an prophetisch zu sprechen und sagte mir: „Sie müssen sich noch von
ihrer Frau trennen und Priester werden, erst dann können sie das tun, was Gott mit ihnen vorhat.“
Ich bin ich zutiefst über diese Worte erschrocken. Am Ton der Stimme erkannte ich zwar deutlich,
daß es sich um eine echte Prophetie handelte. Aber dann erinnerte ich mich, daß ich vor mehreren
Jahren in einem längeren Aufsatz gelesen hatte, daß Verheiratete ihre Ehe nicht auflösen können, um
Priester zu werden. Zwar habe es in zurückliegenden Jahrhunderten diesen Weg gegeben, aber die
Kirche habe damit damit so schlechte Erfahrungen gemacht, daß dieser Weg heute nicht mehr gestattet
würde. Ich sagte dies meiner Gesprächspartnerin – und schließlich sprachen wir von etwas anderem.

Ich fuhr mit meinem Auto nach Oberbayern zurück. Auf der Höhe des Steigerwaldes fiel mir das vorher
gehörte Wort plötzlich wieder ein – und es überfiel mich mit einer unerhörten Gewalt. Ich hatte das
Gefühl eines inneren Erdbebens, das das Haus meines Lebens durchrüttelte und zum Einsturz zu bringen
drohte. Ich suchte schleunigst einen Parkplatz auf um im Auf– und Abgehen nach Luft zu schnappen und
mich wieder zu beruhigen. In den folgenden Wochen dachte ich noch manchmal an dieses Wort, aber als
ich bei den Weiheexerzitien mit Rektor Spämann darüber sprach, bestätigte er mir noch einmal, daß es
den Weg einer Eheauflösung nicht gäbe, so daß ich mich beruhigte und mit der Zeit auf dieses Wort
vergaß.

Erst am 24. August 1981 ist mir dieses Wort erneut ins Gedächtnis gekommen: Meine Frau war damals in
den Chiemgau zur Geburtstagsfeier einer meiner Töchter gefahren. Unterwegs war ihr auf der Autobahn
schlecht geworden, so daß sie direkt ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Als ich sie kurz darauf
besuchte, erfuhr ich, daß sie an Krebs erkrankt sei. Ich muß gestehen, daß ich mit einer solchen
Möglichkeit niemals gerechnet hatte, denn sie war die ganzen Ehejahre viel gesünder gewesen als ich.
Als ich an ihrem Bett stand, sagte sie zu mir: „Daß man bei Dir eines Tages so etwas finden würde,
damit habe ich immer gerechnet. Aber daß mir so etwas zustoßen könnte – daran habe ich nie gedacht.“
Und das stimmte. Denn unausgesprochen war es zwischen uns immer klar gewesen, daß sie mich
wenigstens um 20 Jahre überleben würde.Sie wurde operiert, aber schon wenige Wochen später zeigten
sich bei ihr erste Anzeichen von Metastasen. Auch Bestrahlungen halfen nichts, so daß sie im
Frühjahr verstarb.

Als wir dann in München einen Seelengottesdienst für sie hielten, kamen hinterher drei Personen
unabhängig voneinander zu mir und sagten: „Der Herr hat mir gezeigt, daß er Deine Frau zu sich
genommen hat, weil du noch Priester werden sollst.“ Ich konnte darauf nur sagen: „Ja, ich weiß es.
Er hat es mir auch gesagt.“

Wenn Kardinal Ratzinger noch unser Bischof gewesen wäre, wäre es mit meiner Priesterweihe wohl rasch
vorangegangen. Aber er war inzwischen nach Rom gegangen, so daß der Bischofssitz längere Zeit
verwaist war. Als dann Kardinal Wetter Bischof wurde, fragte ich im Ordinariat, ob für mich die
Priesterweihe noch möglich sei. Ich war ja zuvor schon elf Jahre als Diakon in der Seelsorge
gestanden. Ich mußte längere Zeit auf Antwort warten. Als der ersehnte Brief endlich eintraf,
enthielt er eine eindeutige Absage. Ich war erschüttert, – aber im Innern vernahm ich plötzlich eine
Stimme, die sagte: „Ich habe dich berufen und du wirst Priester werden.“ Aber meine priesterlichen
Freunde sagten: „Du, der Brief ist so negativ. Es hat keinen Wert, daß Du noch einmal dein Ersuchen
wiederholst. Warte erst einmal ab. Wenn du jetzt gleich noch einmal schreibst, wird die Absage noch
deutlicher ausfallen.“Also wartete ich ab und fragte oben beim Herrn immer wieder an, was ich tun
sollte. Nach gut einem Jahr – es war wohl Weihnachten 1983 – bekam ich grünes Licht, unserem
Kardinal einen neuen Brief zu schreiben und ihm etwas über die „prophetischen Worte“ mitzuteilen,
die ich vor einiger Zeit erhalten hatte. Zu meiner Überraschung erhielt ich kurzfristig einen
Gesprächstermin, und der Kardinal stellte mir in Aussicht, daß eine Priesterweihe durchaus noch
denkbar sei – nur müßte ich zuvor ein theologisches Zusatzstudium absolvieren. Wiederholt sagte er
mir: „Ja, sie erhalten von mir noch Bescheid“.

Von da an sah ich jeden Tag voller Erwartung dem Postboten entgegen – aber der angekündigte Bescheid
kam nicht. Nach einem Vierteljahr fragte ich im Sekretariat nach, und ebenso nach einem halben und
einem dreiviertel Jahr – aber keine Antwort kam. Ich hätte das Warten wohl aufgegeben, wenn mir vom
Herrn nicht immer wieder versichert worden wäre, daß ich noch Priester werden würde. Im Frühjahr
1985 bekam ich von „oben“ schließlich die Erlaubnis, mich an die Weihbischöfe und den Generalvikar
zu wenden. Letzterer lud mich zum Gespräch ein und sagte gleich zu Beginn, daß meiner Priesterweihe
ein erhebliches Hindernis im Wege stehe. Ich war im ersten Moment verdutzt. Nach einer schnellen
Gewissenserforschung sagte ich, daß ich nicht wisse, worauf er hier anspiele. Seine Antwort war:
„Ihr Engagement in der Charismatischen Erneuerung“. Ich versuchte ihm klar zu machen, daß es mir
nicht um die Einführung irgend einer Sonderfrömmigkeit ging, sondern darum, die Gemeinde aus dem
Heiligen Geist heraus zu erneuern und zu beleben. Nach einem längeren Gespräch meinte er dann: „Aber
wenn wir sie wirklich noch zum Priester weihen, dann müssen sie bereit sein, eine Pfarrei zu
übernehmen.“ Genau darauf aber hatten mich meine Priesterfreunde schon seit längerem vorbereitet, so
daß ich auch dazu „ja“ sagen konnte. Ursprünglich hatte ich an eine solche Aufgabe gar nicht
gedacht. Ich wäre zufrieden gewesen, eine Art Aushilfspriester zu werden, der dort einspringt, wo
gerade Not am Mann ist. Als Diakon hatte ich ja oft stundenlang am Telefon gesessen, um eine
Sonntagsaushilfe zu bekommen, wenn mein Pfarrer anderweitig gebraucht wurde.

Wieder vergingen Wochen. Aber im Sommer – ich war gerade in Urlaub in Holland – kam plötzlich die
Nachricht, daß ich noch geweiht werden könnte, aber zuvor noch zwei Jahre Theologie studieren müßte.
Natürlich freute ich mich enorm. Endlich kam das ersehnte Ziel in erreichbare Nähe. Aber als ich
dann am Strand in Ruhe über mein zukünftiges Leben nachdachte, beschlich mich einiges Bangen. Welche
Pfarrei werde ich bekommen? Welches Pfarrhaus? Wer wird mir beim Umzug helfen ? Und vor allem: Wer
wird mir den Haushalt führen? Woher würde ich eine geeignete Pfarrhaushälterin bekommen? Ich wußte
ja, daß es immer weniger Frauen gab, die dazu bereit waren.Ich fing damals an zu beten: „Herr, bitte
regle Du all diese Dinge mit dem Umzug, mit dem Pfarrhaus und mit der Pfarrhaushälterin.“ Und es war
ganz eigenartig: Nach einiger Zeit spürte ich bei dieser Bitte immer wieder so etwas wie eine Hand,
die sich auf meine Schulter legte und mir zu bedeuten gab: „Hab keine Sorge, ich werde das alles
regeln.“ Es war ein tröstlicher Gedanke, der mir das Herz warm machte.

Schließlich konnte ich im Herbst mein Studium in Benediktbeuern beginnen. Es war eine wunderbare
Erfahrung, einmal in Ruhe all das lesen zu können, was mich schon jahrelang interessierte. Im Sommer
1987 kam die Zeit der Prüfungen, die mir keine Probleme bereiteten. Dann ergab sich, daß ich im
Herbst zusammen mit einigen Jesuiten geweiht werden konnte. Am 17. Oktober war es schließlich so
weit, und auf der Suche nach einem geeigneten Primiztermin ergab sich, daß nur der Allerheiligentag
in Frage kam. Zugleich traf die Nachricht ein, daß ich ab dem 1. November die Pfarrei Agatharied bei
Miesbach übernehmen sollte.Eine Vielzahl von Aufgaben nahm jetzt meine ganze Aufmerksamkeit in
Anspruch. Aber dann fiel mir mein altes Problem wieder ein: „Ja Herr, wo bleibt denn meine
Pfarrhaushältern. Du hast mir doch so deutlich zu verstehen gegeben, daß…“. Aber weit und breit
war keine Pfarrhaushälterin zu sehen. Am 2. November zog ich mit meiner Matratze ins leere Pfarrhaus
ein. Plötzlich kam ein Brief von einer alten Bekannten: „Ich hatte ja keine Ahnung, daß Du noch
Priester würdest. Deine Post hat mich erst auf langen Umwegen erreicht. Meine Ehe ist gescheitert,
mein Haus ist versteigert, meine Alterssicherung verloren. Um noch ein Dach über dem Kopf zu haben,
habe ich eine Stellung als Pfarrhaushälterin in München angetreten. Aber viel lieber wäre ich
natürlich zu Dir gekommen, wenn ich all das gewußt hätte.“Ich schrieb zurück: „Es wär‘ so schön
gewesen. Es hat nicht sollen sein.“ Aber wenige Tage später kam die Antwort: „Ich habe es mir
überlegt. Ich bin ja noch in der Probezeit. Am 1. Dezember kann ich bei Dir anfangen.“ Und so kam es
auch. Genau am 1. Dezember, als meine Möbel kommen sollten, fing sie bei mir an, und mit ihrer Hilfe
und mit der Unterstützung einer hervorragenden Sekretärin habe ich die neue Aufgabe dann auch
anpacken und bewältigen können – im Alter von 61 Jahren. So hat mir der Herr auf meinem Weg zum
Priestertum geholfen, und er hilft mir weiter bis zum heutigen Tag. Ihm sei Lob und Ehre in alle
Ewigkeit.

Mein Zeugnis

Das einschneidenste Ereignis meines Lebens geschah in der Nacht vom 3o. zum 31. Mai 1972. Vorausgegangen war ein zehntägiges gruppendynamisches Training, das am Freitag vor Pfingsten begonnen hatte. Als ich später über diese Tage nachdachte, wurde mir bewußt, daß das Training ein gemeinsamer Umkehr– und Reinigungsprozess gewesen war. Wir haben uns damals gleichsam gegenseitig geholfen, die „Splitter und Balken“ in unseren Augen zu erkennen, sie nicht nur bewußt zu machen, sondern sie auch liebevoll zu entfernen – wenigstens so weit dies möglich war. Am Ende dieser Tage hatte es nur noch ein Thema gegeben, nämlich unsere Beziehungen zu Gott sowie all die Begegnungen, die wir mit ihm schon haben durften. Und ich glaube, daß jeder von uns spürte, wie nahe uns Gott in diesen Tagen gekommen war.

Unmittelbar nach diesem Training mußte ich zu einer Tagung nach Mainz fahren. In der darauffolgenden Nacht , also vom 30. zum 31. Mai, geschah mit mir etwas, das sich nur schwer in Worten ausdrücken läßt. Vielleicht hatte es entfernt Ähnlichkeit mit dem Erlebnis, das der hl. Paulus im 2. Korintherbrief, Kap. 12 Vers 2 ff beschreibt („….ich weiß nicht, ob im Leibe oder ausser dem Leibe“….).Es begann damit, daß ich den nächtlichen Sternenhimmel vor mir sah, in den ganz plötzlich in einer weißen Leuchtschrift der Name „Jesus“ groß hineingeschrieben wurde. Dann wechselte das Bild, und ich sah einen Teil der gekrümmten Erdoberfläche, wie sie etwa von einer Weltraumstation aus zu sehen ist. Es brauste ein Sturmwind über die Erde hinweg und wirbelte hohe Staubwolken auf. Dazu vernahm ich die Worte: „Es kommt eine große, weltweite Erneuerung der Kirche im Heiligen Geist – und sie heißt ´Pfingstbewegung.´ Ich berufe dich, daß du dich hierfür mit ganzer Kraft einsetzt.“ Zugleich mit dieser Botschaft wurde mir gezeigt, daß diese Erneuerung aus drei Gründen kommt:
1. um die Kirche und die kirchlischen Gemeinschaften zu erneuern;
2. um sie durch den Heiligen Geist zur Einheit zu führen;
3. um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren.

Als ich hinterher hellwach wurde, wußte ich zunächst nicht, wie mir geschehen war. Ein unglaubliches Glücksgefühl erfüllte mich (und hielt danach noch wochenlang an). Mir wurde das Pauluswort bewußt, daß Jesus in uns neu Gestalt gewinnen will. Irgendwie spürte ich, daß dieser Prozess jetzt in mir beginnen sollte.

Etwa vier Wochen nach diesem einschneidenden Erlebnis erfuhr ich von verschiedenen Seiten, daß es diese „Pfingstbewegung“, die mir in der Nacht genannt worden war, tatsächlich gibt und daß sie, von Amerika kommend, sich jetzt auch in Deutschland ausbreite. Auf diese Weise konnte ich schon bald mit Leuten in Verbindung treten, die von dieser Bewegung erfaßt waren. Die Pfingstbewegung änderte allerdings schon bald ihren Namen in „Charismatische Erneuerung“.

In der Folgezeit spürte ich ganz deutlich, wie Gott mich zu führen begann und mir direkt auch Aufträge gab. Vor allem sollte ich zu meinem obersten Dienstherrn gehen – ich war damals im Ordinariat in München tätig – und sollte ihm, also Kardinal Döpfner, sagen, was ich erlebt hatte und welche Aufgabe mir jetzt neu aufgetragen worden war. In Unkenntnis, wie gehorsam man solchen Aufträgen gegenüber sein muß, stellte ich mich dabei reichlich ungeschickt an. Vor allem hatte ich große Angst, daß der Kardinal mich für verrückt erklären und mir die Kündigung in die Hand drücken könnte. Wie auch immer sich das im einzelnen verhalten haben mag: Nach Wochen tiefster Freude und Beglückung kam im November eine Zeit der Finsternis über mich. Man kann da wohl von einer Art innerem Sterbeprozess sprechen. Er hielt eine ganze Reihe von Monaten an. Aber trotz dieser „geistigen Nacht“ suchte ich, soweit möglich, diesem an mich ergangenen Auftrag gerecht zu werden. Er führte mich nach einiger Zeit schließlich ins Diakonat und 15 Jahre später – nach dem Tod meiner Frau – ins Priestertum.

Abschließend möchte ich sagen: Ich bin überzeugt, daß die Neuausgießung des Heiligen Geistes, die wir heute weltweit erleben (leider in Deutschland noch am allerwenigsten!), uns von Gott geschenkt wurde, um dem furchtbaren Zusammenbruch von Kirche und Glaube zu überwinden, der sich heute vor unseren Augen vollzieht. Und ich kann alle Gläubigen – alle Bischöfe, Priester und Laien – nur aufrufen: Übergebt von neuem euer Leben ganz Gott. Öffnet euch für ein Neuerfülltwerden mit dem Heiligen Geist, damit ihr in der Kraft von oben die Menschen unserer Tage neu zur Umkehr und zum Glauben führen könnt. Alle nur menschliche Betriebsamkeit jedoch, alles Organisieren, Beraten und Pläneschmieden hilft nichts, wenn uns nicht der Heilige Geist erfüllt und leitet. Und ohne die Gaben des Heiligen Geistes, ohne die Fülle der uns von Gott verheissenen Charismen, wird es keine Neuevangelisierung geben. So wie die Predigt Jesu von Zeichen und Wundern begleitet war, so wie der Herr die Verkündigung der Apostel durch solche Machttaten bekräftigte, so will er dies auch in unseren Tagen von neuem tun. Und wenn wir uns dem öffnen, – aber nur dann! – werden wir auch bei uns in Deutschland einen neuen Frühling der Kirche erleben.

Noch ein Nachwort: Was ich in der oben beschriebenen Nacht vom 30. zum 31. Mai erlebt habe, konnte ich 1981 dem jetzigen Papst erzählen. (Er war damals unser Erzbischof in München und hatte mich 1977 zum Diakon geweiht.) Wenn er beispielsweise zum Pfingstfest 2006 alle geistlichen Bewegungen – auch die nichtkatholischen! – nach Rom eingeladen hat, so ist das für mich ein Zeichen, daß er hofft, daß der Heilige Geist die Kirchen wieder zur Einheit zusammenführen wird. Auch hat er sich wiederholt ganz positiv über die „Charismatische Erneuerung“ geäussert. Ja, er ist ein Mann des Heiligen Geistes ist. Gott schenke ihm noch viele Jahre fruchtbaren Wirkens!

Was Sterbende erlebt haben

„90 Minuten im Himmel“

Die unglaubliche Herrlichkeit des himmlischen Reiches schildert Don Piper in seinem Buch „90 Minuten im Himmel“. Er begegnet dort nicht nur vielen verstorbenen Vorfahren, sondern auch unzählig vielen Bekannten: Ein Reich der Liebe und Freude, erfüllt von himmlischer Musik und tausendfältigem Lobpries. Ich habe selten einen Bericht gelesen, der das, was die Gläubigen „drüben“ erwartet, so anschaulich zu schildern weiß. Schade, daß so ungezählt viele nicht um die himmlische Herrlichkeit wissen, die alle erwartet, die Jesus nachfolgen. Noch viel schlimmer ist freilich, daß so viele die Botschaft Jesu nicht ernst nehmen und in schwerer Sünde leben, so daß sie – wie Frau Dr. Gloria Polo – „drüben“ Entsetzliches erwartet.

„Ich habe die Hölle erlebt“

Ein erschütterndes Zeugnis über die Rechenschaft, die wir alle am Ende unseres Lebens ablegen müssen, hat Frau Dr. Gloria Polo aus Kolumbien aufgezeichnet. Sie wurde vom Blitz getroffen und war klinisch tot. Was sie im Jenseits erlebte – die Konfrontation mit ihren Sünden, die Wirklichkeit der Verdammnis und der Dämonen, aber auch die Begegnung mit dem Herrn, ist unter
http://www.apostolat.org/gloriapoloCOM/testimoniodt.html im Internet zu finden. Es lohnt sich wirklich, diesen Bericht zu lesen als Warnung für alle, die glauben: „Der liebe Gott ist so lieb, der kann gar nicht anders als uns alle ín den Himmel aufzunehmen“.

„Da setzte sich der Böse an mein Bett“

Vor einiger Zeit fuhr ich im ICE nach Frankfurt. Mir saß ein etwa 4ojähriger Mann gegenüber. Unter anderem sagte er: „Ich habe eine schlimme Zeit hinter mir.“ Und dann sprach er davon, daß er vor etwa zwei Jahren einen Schlaganfall erlitten hat, so daß er nicht mehr sprechen konnte und seine rechte Seite gelähmt war. „Als sie mich ins Krankenzimmer fuhren, kam ich gerade zu mir. Ich sah das Kruzifix an der Wand und dachte: ‚Dies ist meine einzige Hoffnung‘. Aber dann setzte sich plötzlich der Böse an mein Bett und wollte mich holen. Ich habe drei Tage gegen ihn gekämpft und habe ihm immer wieder gesagt: ‚Ich gehe nicht mit dir. Ich gehöre zu Jesus‘. Nach drei Tagen ist er endlich gegangen. Ich habe dann unaufhörlich weiter gebetet, und wenn ich heute wieder sprechen und mich bewegen kann, dann verdanke ich das nur der Hilfe von oben“.

„Da sind so schwarze Kerl. Lasst ses net rein zu mir“

Eine jüngere Frau berichtete mir: „Meine Mutter war eine recht schwierige Frau. Als sie im Sterben lag , war sie sehr unruhig und wälzte sich unaufhörlich hin und her. Sie murmelte immer wieder etwas von ‚schwarzen Kerlen‘, die zu ihr wollten. Uns wurde ganz anders zumute. Schließlich rief ich meine Familie zusammen und wir beteten an ihrem Bett. Allmählich wurde meine Mutter ruhiger. Schließlich sagte sie: ‚Gott sei dank, jetzt ist er weg, der Schwarze‘. Wir beteten weiter. Wieder nach einer Weile sagte sie: ‚Und jetzt ist der Weiße da‘. Bald darauf ist sie verstorben.

„Hilf mir! Ich bin in der Hölle“

Ein Arzt berichtete, daß ein Patient bei einem Belastungs–EKG plötzlich ohnmächtig wurde und zu Boden fiel. Sofort leitete er Maßnahmen zur Wiederbelebung ein. Immer, wenn der Patient zu sich kam, schrie er: „Hilf mir! Ich bin in der Hölle! Ich bin in der Hölle!“ Schließlich bat er den Arzt, für ihn zu beten, was dieser auch tat. Als der Arzt ihn drei Tage später nach diesem Vorfall befragte, konnte sich der Patient an nichts mehr erinnern. Nur das eine wußte er noch, daß er den Arzt gebeten hatte, für ihn zu beten. (Näheres darüber siehe das Buch: „Jenseits der Todeslinie“ von Dr. med. Maurice Rawlings.)– Es gibt darüber hinaus eine größere Anzahl Wiederbelebter, die sich an derartige „Höllenerlebnisse“ erinnern können. Leben wir so, daß wir derartiges in unserer letzten Stunde nicht zu befürchten brauchen.

Was Sterbende und klinisch Tote erleben

Zu dieser Frage hat der evangelische Pfarrer van Dam unter dem Titel „Tote sterben nicht“ (Weltbild–Verlag) eine große Zahl authentischer Berichte veröffentlicht – solche mit positiven, aber auch mit negativen Erfahrungen. Wer sich informieren will, findet hier eine Vielzahl hochinteressanter Aussagen. Beachtlich ist ferner, daß hier ein evangelischer Geistlicher durch die ihm überlassenen Berichte zu dem Schluß kommt, daß es nach dem Tod so etwas wie einen „Reinigungsort“ bzw. „Fegfeuer“ geben muß.

„Nicht gebeichtete Sünden“

Josef Johann Atzmüller, der in jungen Jahren klinisch tot war, erzählt in seinem Buch und in seiner Sendung beim katholischen Fernsehen K.TV: Er wurde „drüben“ mit der Tatsache konfrontiert, daß er als Vierjähriger so gerne seine kleine zweijährige Schwester geärgert und sie im Schlaf gestört hat. Er sollte zugeben, daß dass böse war. Aber er weigerte sich über längere Zeit hartnäckig, dies zu tun. Er sagte, wenn er sich nicht doch noch durchgerungen hätte, sein Unrecht einzugestehen, so hätte es ihm die ewige Seligkeit kosten können. Als der Interviewer ihn fragte: „Sind sie ‚drüben‘ denn mit all ihren Sünden konfrontiert worden?“ sagte Atzmüller:„Nein, nur mit denen, die ich nie gebeichtet habe.“ Das Buch und die Sendung tragen den Titel „Erinnerung an meine (Deine) Zukunft“.

Dr. Hansmartin Lochner

Heilungen

Heilung von Parkinson am 16.05.06 nach Gebet von Alan Ames

Bei mir wurde vor etwa 2 Jahren Parkinson festgestellt und ich hatte schon ziemlich starken Tremor, d.h. Zittern des Kopfes und der Hände. Alan legte mir kurz die Hände auf und betete. Zwei oder drei Tage später merkte ich, daß alle Symptome verschwunden waren. Mein Neurologe war ein wenig skeptisch, als ich ihm das erzählte, aber nachdem die Heilung anhielt, durfte ich nach und nach die Medikamente weglassen. Es geht mir bis heute gut. Gott sei Dank!

Schwester Antoine Pickl, Mutterhaus Vierzehnheiligen 96231 Bad Staffelstein

Mein Knie wurde geheilt. So geschehen am 14. Oktober 2005

Am 14. Oktober 2005 fuhr ich zu einem Charismatischen Seminar nach Eriskirch–Moos am Bodensee. Seit fünf Jahren hatte ich starke Schmerzen im Knie. Bei diesem Seminar hat mich der Leiter zu einem Heilungsgebet eingeladen und – ich konnte es nicht glauben – von da ab ist mein Knie geheilt. Bis jetzt habe ich keinen Schmerz mehr verspürt. – Danke Jesus, du bist mein Heiler, mein Heiland.

Anni Philip, 82041 Oberhaching

Eine Geisttaufe

Es war am 17.Mai 2003 als mich meine Freundin überredete, mit zu einem Heilungsgottesdienst mit ALAN AMES einem australischen Mystiker, zu gehen. Meine 17–jährige Tochter Lucia, sowie meine Mutter, 80 Jahre alt, waren auch dabei.

Als Alan Ames mir die Hand auflegte, verlor ich augenblicklich die Besinnung. Es war wie bei einer Vollnarkose, von einer Sekunde auf die andere war ich völlig weg; ich kam erst einige Minuten später wieder zu mir, als ich auf dem Boden lag. Meine Tochter sagte mir später, dass es etwa 8 bis 10 Minuten gedauert hat. Sie sagte:Mama,du hast vielleicht gestrahlt ! Und deine Augen waren weit aufgerissen.

In diesen Minuten hatte ich ein mystisches Erlebnis. Ich kann wirklich sagen:
GOTT EXISTIERT – ICH BIN IHM BEGEGNET ! Zuerst dachte ich, so ist es, wenn man stirbt; denn ich hatte anfangs nicht mehr das Gefühl in meinem Körper zu sein – der Körper war total bewegungslos, die Beine wie gelähmt. Dann erfüllte mich die GEGENWART GOTTES TOTAL; ich fühlte SEINE UNBEGREIFLICHE LIEBE, eine nie erlebte GLÜCKSELIGKEIT und FREUDE durchströmte mich. Ich spürte die GEGENWART GOTTES in meinem Herzen; mein Herz klopfte so stark, dass ich dachte, es springt mir aus der Brust. Dann ging ein warmer STROM durch meinen ganzen Körper: vom Herz in die Arme und in die Hände bis in die Fingerspitzen – die Hände brannten und kribbelten; dann durch den ganzen Körper bis in die Beine, in die Füße bis in die Fußzehen. Auch die Füße kribbelten und brannten. Es waren Minuten TOTALER GLÜCKSELIGKEIT – HALLELUJA !!!

Zunächst lachte ich vor Freude und Glück – dann aber musste ich weinen angesichts meiner eigenen Armseligkeit. Wie konnte es geschehen, dass GOTT einem armseligen Menschen so direkt begegnen konnte?

Erst nach einigen Minuten kam ich wieder richtig zu Bewusstsein. Man musste mir aufhelfen und mich an den Platz zurückführen. Es war mir, als käme ich aus einer anderen Welt. Meine Mutter, meine Tochter und meine Freundin weinten sehr, sie waren gleichermaßen überwältigt. Nach diesem Erlebnis lebte ich tagelang in einer großen Glückseligkeit; schwebte wie auf Wolken, die mich alles andere vergessen ließen. In der folgenden Zeit habe ich so manche Überraschung erlebt, die GOTT mir in der Fülle Seiner Gnaden geschenkt hat. So war ich mit einer Wallfahrtsgruppe in einem Gebetszentrum. Es war dort zufällig ein indischer Priester, Pater Josef. Er war mit der Jugendgruppe „TOTUS TUUS“ dort und es fand ein Lobpreisgottesdienst statt. Bisher war mir diese Art des Gottesdienstes fremd – doch die Lobpreislieder gefielen mir sehr gut und es riss mich gleich mit. Als ich dann am Schluss zum Einzelsegen ging, passierte das Gleiche wie bei Alan Ames: ich sank wieder nieder, erlebte wieder diese Glückseligkeit und Freude, dieses Strömen durch den ganzen Körper. Inzwischen weiß ich, dass man dies „Ruhen im HL.Geist“ nennt und dass es eine Erfahrung des Heiligen Geistes ist. Ich fühle mich diesen großen Gnaden ganz und gar nicht würdig, denn ich bin eine armselige Sünderin. Aber oft sucht sich GOTT die Kleinen und Schwachen und Unwürdigsten um SEINE GRÖSSE zu offenbaren. ALLES IST GNADE – KEIN VERDIENST.

Mein innerliches Leben hat sich seitdem sehr geändert. Ich habe einen großen Drang GOTT zu loben und zu preisen. Anfangs wusste ich nicht so recht, wie ich es machen sollte. So lernte ich Psalmen auswendig, zum Beispiel: „Lobe den Herrn meine Seele und alles in mir SEINEN Heiligen Namen…“ Eines Tages – im September 2003 betete ich um die „Gabe des Lobpreises“ ; ohne zu wissen, was das eigentlich ist. Da geschah es, dass plötzlich aus meinem Mund fremdartige, mir unverständliche Laute flossen. Es entwickelte sich daraus ein Art Sprechgesang, ähnlich wie ein Psalm. Obwohl ich keine Silbe davon verstand, erbaute sich meine Seele sehr daran. Es war etwas Wunderbares geschehen: ich hatte die Gabe des Sprachengebetes erhalten. Ich danke Gott für diese Gabe des Heiligen Geistes, da ich nun in vielen Anliegen beten kann, wo mir oft die Worte fehlen.

Auch hatte ich plötzlich ein starkes Bedürfnis mehr zu beten. Und was ganz wichtig ist: Ich habe angefangen, zu dem real in mir gegenwärtigen dreifaltigen Gott zu beten. Dadurch ist meine Beziehung zu GOTT viel vertrauter und persönlicher geworden. In der Bibel gibt es eine Stelle, wo JESUS sagt: “Wer mich liebt, bewahrt mein Wort; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ Diese Bibelstelle ist der Beweis dafür, dass wir Gott wirklich auch in unserem Herzen suchen sollen. Überall habe ich GOTT gesucht – in meinem Herzen habe ich IHN gefunden . HALLELUJA!!!
.
Was sich auch noch geändert hat ist meine Beziehung zur BIBEL. Früher habe ich eher selten in der Bibel gelesen, heute lese ich sehr häufig darin; sie liegt immer griffbereit auf dem Tisch. Häufig schlage ich sie auf um zu lesen, was mir GOTT an diesem Tag durch die BIBEL sagen will. Die BIBEL ist ja das WORT GOTTES. Das Wort Gottes heilt uns an Leib und Seele. Wir brauchen das – jeden Tag !

So hat sich mein Leben sehr gewandelt. Ich bin heute ein glücklicher Mensch, weil ich die Führung Gottes in meinem Leben sehe. Das Wichtigste ist für mich, dass ich nur das zu tun versuche, was GOTTES WILLE ist, dass ich SEINEN Willen in allem treu erfülle und dass ich in SEINER Gnade bleibe. Dies allein genügt!

SO DANKE ICH GOTT, DASS ER SO WUNDERBAR IN MEIN LEBEN EINGEGRIFFEN HAT. HALLELUJA !!!

Gott hilft auch im Alltag

Daß man Gott auch bei alltäglichen Dingen um seine Hilfe bitten kann, habe ich von Prof. Abrahams aus den USA gelernt. Er war seinerzeit Gastprofessor beim Max–Planck–Institut in München. Als er mich eines Tages besucht, sage ich: „Oh, heute wäre ein interessanter Vortrag in der Uni über die charismatische Erneuerung in den USA.“ Der Professor war interessiert und wir fuhren mit dem Wagen zur Uni. Am Odeonsplatz schaue ich auf die Uhr und sage: „Wenn wir keinen günstigen Parkplatz finden, werden wir zu spät kommen.“– „Mein Begleiter meint: „Das werden wir gleich haben“, und fängt an, in Sprachen zu beten. Als wir an der Uni ankommen, sagt er: „Fahren sie langsam, fahren sie rechts heran, warten sie einen Moment“.– Ich denke: „Also hier bekommen wir nie einen Parkplatz.“ Es war ja alles gestopft voll. – Plötzlich fährt direkt vor uns ein Wagen aus der Parklücke heraus und mein Begleiter sagt: „Sehen sie, das war der Parkplatz, den mir der Herr gezeigt hat.“ – Seitdem bete ich, wenn ich in München einen Parkplatz brauche, immer vorher zum Herrn: „Herr, Du weißt, ich brauch einen Parkplatz“.– Und bisher bin ich damit immer gut gefahren.– Preis dem Herrn!

Als Diakon mußte ich in München häufig zu Beerdigungen auf Friedhöfe fahren. Oft war die Zeit recht knapp, besonders wenn ich vorher in der Pfarrei aufgehalten worden war. Und wenn es dann recht knapp herging, betete ich manchmal: „Bitte, Herr, ich brauche dringend eine grüne Welle.“ Und da kam es vor, daß ich wirklich ohne anzuhalten durch ganz München fuhr und so noch rechtzeitig den Friedhof erreichte. – Bekannte, denen ich das erzählte, lachten und meinten: „Also, wenn wir wieder einmal ‚rote Welle‘ haben, dann wissen wir, daß bestimmt Sie unterwegs sind.“

Leider bin ich oft vergeßlich und verlege Dinge, die ich dringend bräuchte. Aber auch da habe ich oft die Erfahrung gemacht, daß mich der Herr genau dorthin führt, wo der gesuchte Gegenstand liegt.Unvergessen ist mir da ein Vorfall:

Wir hatten einen Hund, den wir gut in der Wohnung lassen konnten, wenn wir außer Haus gingen. Nur ins Wohnzimmer durfte er dann nicht. Da sah er durch die Terassentüre fremde Katzen und fing wie wild an zu bellen und herumzuspringen, so daß die Türe und die Vorhänge in Gefahr gerieten. Deshalb schloß ich immer sorgfältig das Wohnzimmer ab, wenn ich das Haus verließ.

Eines morgens – ich wollte gerade in mein Büro nach München fahren – will ich absperren, aber, oh weh, der Schlüssel ist nicht vorhanden. „Du liebe Zeit“, durchfuhr es mich. „gestern waren meine kleinen Enkelkinder zu Besuch, die immer so gerne mit den Schlüsseln spielten. Die werden die irgend wohin versteckt haben.“Ich schloß die Augen und betete: „Herr, ich brauche dringend den Wohnzimmerschlüssel. Bitte zeig mir, wo ich ihn finde.“ – Plötzlich steht mir unser Brotkörbchen vor Augen. Ich suche also nicht mehr den Schlüssel, sondern das Brotkörbchen. Im hintersten Winkel der Küche entdecke ich es – aber, oh weh, kein Schlüssel ist zu sehen. „Herr, warum hast Du mir denn das Brotkörbchen gezeigt“, frage ich. Da sehe ich das rotweiß–karierte Deckchen im Brotkörbchen. Ich nehme es hoch, und siehe da: der Wohnzimmerschlüssel liegt unter dem Tuch. Mir fällt ein Stein vom Herzen und mit einem Loblied danke ich Gott. Es lohnt sich also, die Verbindung mit dem Herrn zu pflegen, „denn sein Erbarmen währet für und für.“

Gott hilft auch bei Prüfungen

Leider wissen das viele Schüler nicht

Bevor ich meine erste Prüfung für den „Theologischen Fernkurs“ ablegte, besuchte mich Angelika, eine junge Ärztin. Sie hatte eben ihr Staatsexamen bestanden und erzählte mir, wie es ihr am Tag vor der Prüfung ergangen sei. Sie habe sich gedacht: „Was soll ich heute noch groß lernen. Der Stoff ist riesig und die Zahl möglicher Prüfungsfragen unabsehbar.“ So habe sie eine Weile betend vor ihrem Bücherregal gestanden. Plötzlich bekam sie den Impuls, mit geschlossenen Augen ein Buch herauszunehmen. – „Schlag auf!“, wurde ihr gesagt. Sie tat es. – „Lies!“ Sie las die etwa 40 Seiten des entsprechenden Kapitels. Am nächsten Tag war die Prüfung. Und die Hauptfrage, die sie zu beantworten hatte, war genau das, was sie einen Tag zuvor gelesen hatte.

An diese Geschichte erinnerte ich mich, als ich am Abend vor meiner Fernkurs–Prüfung zu Bett ging. „O Herr“, betete ich, „wenn ich morgen etwas gefragt werde, worauf ich schlecht vorbereitet bin, dann wäre es schön, wenn Du mir das heute noch zeigen würdest.“ Ich schlief ein. Im Halbschlummer schreckte ich plötzlich auf: „Es gibt ein Kapitel, ‚Der Heilige Geist im Alten Testament‘“ – „Oh weh“, dachte ich, „auf diese Frage wäre ich nicht vorbereitet.“ – Ich stand auf, machte Licht und nahm mir den entsprechenden Lehrbrief vor. Dann schlief ich wieder ein.

Am nächsten Tag war ich in der ersten Dreiergruppe, die geprüft wurde. Mehrere Prüfer standen uns gegenüber. Bei mir fingen sie an mit der Frage: „Erzählen sie uns etwas über den Heiligen Geist im Alten Testament.“ Nachdem ich das Kapitel in der Nacht vorher gelesen hatte, konnte ich fließend antworten. Und auf die später folgenden Fragen war ich bestens vorbereitet. Nur die erste Frage hätte ich nicht beantworten können, wenn mich der Herr in der Nacht zuvor nicht darauf hingewiesen hätte. Lob und Dank sei ihm.

Ähnlich erging es mir bei meinem Abschlußexamen in Benediktbeuern. Ich sollte eine mehrstündige Klausur schreiben, und der Exeget nannte mir drei große Stoffgebiete. Wenn ich mich recht erinnere ging es um die Rechtfertigung aus Gnade oder Werken; um die „Ich–bin–Worte“ bei Johannes sowie um die Frage, wer denn der „Lieblingsjünger“ im Johannesevangelium sei. Jedes dieser Kapitel hätte umfangreiche Vorbereitungen bedurft, wozu mir aber die Zeit fehlte. Ich fragte deshalb den Herrn, was denn dran käme. Vor meinem geistigen Auge sah ich, daß der Herr auf die letzte Frage deutete, also auf das Thema „Lieblingsjünger“. Ich verwandt also den Großteil meiner Zeit auf die Vorbereitung dieses Themas. Die beiden anderen Themen schaute ich nur kurz an, damit ich nicht ganz blank wäre, wenn ich den Herrn falsch verstanden haben sollte. Aber siehe, das Thema mit dem „Lieblingsjünger“ war das Klausurthema – und ich war bestens präpariert.

Ich möchte hier auch noch das Zeugnis einer Schülerin wiedergeben, die ebenfalls die Hilfe des Herrn erfahren hat. Sie war am Sonntag vor ihrer Mathe–Schulaufgabe in München im charismatischen Gottesdienst in St. Bonifaz gewesen und hatte dort um die Geisttaufe gebeten. Man legte ihr die Hände auf und bat für sie um ein erneutes Herabkommen des Heiligen Geistes. Sie begann darauf zum ersten Mal in ihrem Leben, in unbekannten Sprachen zu beten, wie das in der Apostelgeschichte ja mehrfach berichtet wird (Apg 2, 4; Apg 10, 45f; Apg 19,6 ).

Am nächsten Tag sitzt sie über ihrer Mathe–Arbeit. Mathe war immer ihre schwache Seite. Sie liest die Aufgabenstellungen durch und denkt mit Schrecken: „ Ach, ich weiß gar nicht, was ich da machen soll.“ – Plötzlich fällt ihr ein: „Gestern wurde ich ja im Heiligen Geist getauft.“ – Und sie beginnt in Sprechen zu beten. Und plötzlich wird ihr klar, wie die erste Aufgabe zu lösen ist. Sie schreibt sie nieder – und betet wieder in Sprachen. Da wird ihr auch die Lösung der zweiten Aufgabe einsichtig. Wieder schreibt sie. – Und so geht es auch mit den weiteren Aufgaben. Als die Schulaufgabe herausgegeben wird, stellt sich heraus: Sie hat die beste Mathe–Schulaufgabe ihres Lebens geschrieben. – Ja, unser Gott ist groß und läßt uns nicht in Stich.

Zwei Krebsheilungen

Frau S. war früher eine regelmäßige Besucherin der Werktagsmesse . Aber seit einiger Zeit konnte sie schlecht gehen und bat mich, ihr regelmäßig die Heilige Kommunion zu bringen. Als ich wieder einmal bei ihr war, sagte Sie: „Ich komm jetzt nicht mehr die Treppe herauf. Ich kann‘s nicht mehr derschnaufen“. Kurze Zeit später kam sie ins Krankenhaus. Diagnose: Metastasen in der Lunge. Als ich sie das zweite Mal dort besuchte, brauchte sie fortwährend Sauerstoff. Sie sagte mir: „Herr Pfarrer! Nur einmal möchte ich noch eine Heilige Messe mitfeiern.“ Als ich ihr sagte, daß ich bei ihr im Krankenzimmer eine Messe feiern könne, durchzuckte mich ein eigenartiges Empfinden. Ich spürte: Da geschieht jetzt etwas Besonderes. Aber ich wußte nicht, was es war.

Schon einen Tag später feierten wir bei ihr das Meßopfer. Hernach spendete ich ihr die Krankensalbung und betete inständig, daß Gott sie heilen möge.

Der pfarrliche Betrieb der folgenden Tage hielt mich davon ab, mich nach ihr zu erkunden. Als ich eine Woche später ihren Mann im Gottesdienst sah, erschrak ich: Wie wird es ihr wohl gehen? Nach dem Gottesdienst sagte er mir: „Es geht ihr nicht schlecht. Gestern bin ich mit ihr im Garten gewesen“. – „Ja braucht sie denn nicht ständig Sauerstoff“, fragte ich zurück. Seine Antwort: „Nein, nicht immer“.

Kurze Zeit später erfuhr ich, daß sie wieder zu Hause sei. Die Untersuchungen hätten ergeben, daß die Metastasen im Zurückgehen begriffen seien.Als ich sie dann wieder besuchte, weinte sie bitterlich. Sie bekomme jetzt Chemotherapie. Beim ersten Mal sei es ihr furchtbar schlecht ergangen, und heute müsse sie schon wieder ins Krankenhaus. Lieber wolle sie gleich sterben.Ich sagte ihr: „Das machen wir jetzt ganz einfach. Ich bete jetzt dafür, daß sie die Chemotherapie gut vertragen“. Ihr Mann solle mich abends anrufen und mir sagen, wie es ihr ergangen sei.

Als abends das Telephon läutet, ist sie selbst am Apparat und sagt: „Ganz gut ist es gegangen. Ich habe diesmal gar nichts gespürt. Ich bin schon wieder zu Hause.“

Von da an hat sie die Chemotherapie so gut vertragen, daß ihr der Arzt am Schluß sagte: „Das ist ja das reinste Wunder. Ich habe noch nie erlebt, daß jemand die Chemotherapie so gut verträgt wie sie.“ Und bei der anschließenden Untersuchung hat sich herausgestellt: Ihre Metastasen waren verschwunden. – Dem Herrn sei Lob und Dank!


 

Ein zweiter Fall hat sich erst kürzlich ereignet. Eine Frau kam zu mir mit ihrer Freundin. Diese habe ein Krebsgeschwür in der Nase. Ich betete kurz mit ihr. Als ich die Frau nach Wochen bei Exerzitien traf, kam sie auf mich zu und sagte: „Kennen sie mich noch, Herr Pfarrer? Ich bin doch mit meiner Freundin bei ihnen gewesen. Die hatte doch Krebs in der Nase. Stellen sie sich vor, meine Freundin ist geheilt.“ – Auch hier kann ich nur sagen: Dank sei Gott!