Leider wissen das viele Schüler nicht
Bevor ich meine erste Prüfung für den „Theologischen Fernkurs“ ablegte, besuchte mich Angelika, eine junge Ärztin. Sie hatte eben ihr Staatsexamen bestanden und erzählte mir, wie es ihr am Tag vor der Prüfung ergangen sei. Sie habe sich gedacht: „Was soll ich heute noch groß lernen. Der Stoff ist riesig und die Zahl möglicher Prüfungsfragen unabsehbar.“ So habe sie eine Weile betend vor ihrem Bücherregal gestanden. Plötzlich bekam sie den Impuls, mit geschlossenen Augen ein Buch herauszunehmen. – „Schlag auf!“, wurde ihr gesagt. Sie tat es. – „Lies!“ Sie las die etwa 40 Seiten des entsprechenden Kapitels. Am nächsten Tag war die Prüfung. Und die Hauptfrage, die sie zu beantworten hatte, war genau das, was sie einen Tag zuvor gelesen hatte.
An diese Geschichte erinnerte ich mich, als ich am Abend vor meiner Fernkurs–Prüfung zu Bett ging. „O Herr“, betete ich, „wenn ich morgen etwas gefragt werde, worauf ich schlecht vorbereitet bin, dann wäre es schön, wenn Du mir das heute noch zeigen würdest.“ Ich schlief ein. Im Halbschlummer schreckte ich plötzlich auf: „Es gibt ein Kapitel, ‚Der Heilige Geist im Alten Testament‘“ – „Oh weh“, dachte ich, „auf diese Frage wäre ich nicht vorbereitet.“ – Ich stand auf, machte Licht und nahm mir den entsprechenden Lehrbrief vor. Dann schlief ich wieder ein.
Am nächsten Tag war ich in der ersten Dreiergruppe, die geprüft wurde. Mehrere Prüfer standen uns gegenüber. Bei mir fingen sie an mit der Frage: „Erzählen sie uns etwas über den Heiligen Geist im Alten Testament.“ Nachdem ich das Kapitel in der Nacht vorher gelesen hatte, konnte ich fließend antworten. Und auf die später folgenden Fragen war ich bestens vorbereitet. Nur die erste Frage hätte ich nicht beantworten können, wenn mich der Herr in der Nacht zuvor nicht darauf hingewiesen hätte. Lob und Dank sei ihm.
Ähnlich erging es mir bei meinem Abschlußexamen in Benediktbeuern. Ich sollte eine mehrstündige Klausur schreiben, und der Exeget nannte mir drei große Stoffgebiete. Wenn ich mich recht erinnere ging es um die Rechtfertigung aus Gnade oder Werken; um die „Ich–bin–Worte“ bei Johannes sowie um die Frage, wer denn der „Lieblingsjünger“ im Johannesevangelium sei. Jedes dieser Kapitel hätte umfangreiche Vorbereitungen bedurft, wozu mir aber die Zeit fehlte. Ich fragte deshalb den Herrn, was denn dran käme. Vor meinem geistigen Auge sah ich, daß der Herr auf die letzte Frage deutete, also auf das Thema „Lieblingsjünger“. Ich verwandt also den Großteil meiner Zeit auf die Vorbereitung dieses Themas. Die beiden anderen Themen schaute ich nur kurz an, damit ich nicht ganz blank wäre, wenn ich den Herrn falsch verstanden haben sollte. Aber siehe, das Thema mit dem „Lieblingsjünger“ war das Klausurthema – und ich war bestens präpariert.
Ich möchte hier auch noch das Zeugnis einer Schülerin wiedergeben, die ebenfalls die Hilfe des Herrn erfahren hat. Sie war am Sonntag vor ihrer Mathe–Schulaufgabe in München im charismatischen Gottesdienst in St. Bonifaz gewesen und hatte dort um die Geisttaufe gebeten. Man legte ihr die Hände auf und bat für sie um ein erneutes Herabkommen des Heiligen Geistes. Sie begann darauf zum ersten Mal in ihrem Leben, in unbekannten Sprachen zu beten, wie das in der Apostelgeschichte ja mehrfach berichtet wird (Apg 2, 4; Apg 10, 45f; Apg 19,6 ).
Am nächsten Tag sitzt sie über ihrer Mathe–Arbeit. Mathe war immer ihre schwache Seite. Sie liest die Aufgabenstellungen durch und denkt mit Schrecken: „ Ach, ich weiß gar nicht, was ich da machen soll.“ – Plötzlich fällt ihr ein: „Gestern wurde ich ja im Heiligen Geist getauft.“ – Und sie beginnt in Sprechen zu beten. Und plötzlich wird ihr klar, wie die erste Aufgabe zu lösen ist. Sie schreibt sie nieder – und betet wieder in Sprachen. Da wird ihr auch die Lösung der zweiten Aufgabe einsichtig. Wieder schreibt sie. – Und so geht es auch mit den weiteren Aufgaben. Als die Schulaufgabe herausgegeben wird, stellt sich heraus: Sie hat die beste Mathe–Schulaufgabe ihres Lebens geschrieben. – Ja, unser Gott ist groß und läßt uns nicht in Stich.