Irrlehren unserer Zeit

Man behauptet:Jesus sei nicht der Sohn Gottes, sondern ein Mensch wie wir alle, bestenfalls ein besonders begabter, vorbildlich lebender, außergewöhnlicher Mensch.

  • Entgegen der Aussage des Credo wird gesagt: Jesus sei nicht aus dem Heiligen Geist geboren, sondern habe ganz normal einen irdischen Vater gehabt (etwa den Hl. Josef).
  • Obwohl Jesus kam, um uns vom ewigen Verderben zu erlösen, wird gesagt: Alle Menschen auf der Erde seien durch Jesus erlöst – ganz gleich, wie sie leben, ganz gleich ob sie Christen sind oder nicht.
  • Obwohl Jesus sich ausdrücklich zu seinem jüdischen Volk gesandt wußte, sagt man heute: die Juden bräuchten sich nicht zu Jesus bekehren. Sie hätten ihren eigenen Weg zum Heil.
  • Obwohl Jesus sagte: „Niemand kommt zum Vater außer durch den Sohn“, sagt man heute: alle Religionen seien Wege zum Heil.
  • Trotz der eindeutigen Aussagen der Hl.Schrift, wird behauptet: Es gäbe keine Hölle, keine ewige Verdammnis. Letztendlich würden alle ins Gottesreich eingehen.
  • Viele verkünden heute: Beichte sei überflüssig, weil Gott sowieso alle Sünden vergebe – auch ohne Buße und Reue.
  • Fälschlich wird behauptet: Die Heilige Eucharistie sei lediglich „heiliges Brot“, nicht aber das wahre Fleisch und Blut unseres Herrn Jesus Christus.
  • Neuerdings versteigt man sich zu der Behauptung: Jeder Gläubige könne Eucharistie feiern und Sakramente spenden. Es brauche dazu keine geweihten Priester und keine Weihen.
  • Viele meinen, die Kirche sei gar nicht von Jesus gewollt, sondern sei lediglich Menschenwerk. Deshalb könne man sie heute auch nach Belieben umgestalten.
  • Eine der schlimmsten Häresien unserer Zeit lautet: Jesus habe überhaupt nicht daran gedacht, für uns Menschen zu sterben. Er habe vielmehr genauso an seinem Leben gehangen wie jeder Mensch vor und nach ihm. Sein Leben habe er aber durch widrige Umstände verloren. Schließlich habe er vor seinem Tod auch kein letztes Mahl mit seinen Jüngern gefeiert und dabei die Heilige Eucharistie eingesetzt. Sie sei vielmehr erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Gemeinden entstanden.
  • Viele denken und sagen: Die Evangelien gingen nicht auf Augenzeugen zurück. Sie seien auch nicht vom heiligen Geist eingegeben und erst relativ spät entstanden. Man habe heute deshalb das Recht, sie beliebig auszulegen und nur noch das zu akzeptieren, was man selbst für richtig halte. Wir heute Lebenden könnten ja auch viel besser beurteilen, was damals tatsächlich geschah, als die vor nahezu 2000 Jahren schreibenden Evangelisten, die noch Augenzeugen befragen konnten.
  • Obwohl Jesus das Gegenteil sagte, behauptet man heute: Es gäbe weder den Satan noch die Mächte der Finsternis, von denen Paulus spricht. Das seien alles überholte Vorstellungen, die nicht mehr in unsere Zeit passten. Deshalb sei auch jedes exorzistische Gebet als Relikt aus dunklen Zeiten abzulehnen.
  • Trotz 1 Ko 15, 14 ff wird behauptet: Jesus sei weder auferstanden noch seinen Jüngern nach dem Tod erschienen. Vielmehr müsse man mit Prof. Lüdemann annehmen, daß seine Gebeine im Grab verfault seien.

Zum Schluß möchte ich die Frage stellen: Warum widersprechen unsere Bischöfe diesen, heute weithin verbreiteten Häresien nicht klar und eindeutig? Ist ihnen nicht bewußt, daß die Gläubigen dadurch verunsichert und verwirrt werden? Zur Zeit von Kardinal Höffner hat die deutsche Bischofskonferenz noch klar zu Glaubensfragen Stellung genommen. Seit Jahren aber schweigt sie dazu und äußert sich fast nur noch zu sozialen Themen.

Eines meiner täglichen Gebete lautet deshalb: „Herr, schenke uns tapfere Bischöfe, die dem Zeitgeist ins Angesicht hinein widerstehen und Dein Wort ohne Abstriche verkünden“.