Thesen um Dialogprozess der Deutschen Bischöfe:

  • Der Dialogprozess bietet denen ein Podium, die die katholische Kirche auf das Niveau der evangelischen Gemeinschaften absenken wollen. Wozu soll das führen? Zu einer von Rom getrennten Nationalkirche? Oder will man bewusst in Kauf nehmen, alle zu frustrieren, die seit Jahren diese Forderungen stellen? Oder denkt man gar daran, dass die Weltkirche sich die deutschen Forderungen zu Eigen macht? Das wäre das Ende der katholischen Kirche.
  • Die Eingangsfrage für den Dialogprozess lautete: „Wo stehen wir heute?“ Richtig aber müsste sie heißen: „Herr, was ist Dein Wille heute für Deine Kirche? Was soll nach Deinem Willen geändert werden? Wo sind wir von Deiner Wahrheit abgewichen?“ – Leider herrscht bei vielen aber die Frage vor: „Was ist mein Wille in Bezug auf die Kirche? Was will ich gerne anders haben?
  • Viele haben heute vergessen, dass die Kirche von allem Anfang an vom Heiligen Geist geleitet wurde und dass nur sein Geist den zukünftigen Weg der Kirche bestimmen kann. Wer sich nicht bewusst für diesen Geist öffnet und sich von ihm leiten lässt, der ist als Gesprächspartner für den Dialog ungeeignet. Offenheit für den Heiligen Geist ist da vorhanden, wo Menschen nach Heiligkeit streben.
  • Satan setzt alles daran, die katholische Kirche zu zerstören. Es ist sein Werk, wenn die Kirchen sich heute leeren, die Menschen die Kirche in Scharen verlassen, die Priesterberufe abnehmen, die Ehen massenhaft scheitern und eine weitverbreitete Glaubensunsicherheit die Menschen verstört.
  • Wer sagt, dass es Satan nicht gibt, der beweist, dass er fern ist vom Heiligen Geist; denn der Geist öffnet durch die Gabe der Unterscheidung die Augen für die finsteren Mächte und ihr Wirken.
  • Der Heilige Geist ist kein Geist der Rebellion und des Ungehorsams. Er macht auch niemals bereit, mit der Sünde zu paktieren oder ihr gegenüber „großzügig“ zu sein.
  • Die deutsche Bischofskonferenz ist einem Kapitän vergleichbar, dessen Kompass auf hoher See versagt, und der nun von der Schiffsbesatzung erfahren möchte, welcher Kurs er jetzt wohl einschlagen soll.
  • Das Thema „Neuevangelisation“ ist eines der für die Zukunft der Kirche wichtigsten Themen. Es wurde beim Dialogprozess in Mannheim kaum angesprochen, wohl, weil sich viele nicht vorstellen können, dass heute Menschen tatsächlich neu zum Glauben finden können. Der Glaube hat allerdings nur da seine Anziehungskraft, wo er voll und ohne Abstriche verkündet wird. Das geschieht in Deutschland freilich nur sehr selten – und vor allem geschieht es in den Pfarrgemeinden kaum noch.
  • Aus meiner Sicht ist der Dialogprozess so angelegt, dass die eigentlichen Probleme gar nicht zur Sprache kommen können, nämlich dass wir in Deutschland den katholischen Glauben weitgehend verloren haben. Bei uns wird die Todsünde unwidersprochen von Priestern und Bischöfen geduldet, ja sie ist jetzt sogar „eucharistiefähig“ geworden.